Regie: Jason Moore
Original-Titel: Pitch Perfect
Erscheinungsjahr: 2012
Genre: Komödie, Musikfilm
IMDB-Link: Pitch Perfect
College ist schon eine sehr seltsame Einrichtung. Wenn man den zahlreichen Hollywood-Filmen, die vom College und der Collegezeit erzählen, Glauben schenken darf, ist diese Institution im Grunde primär ein Ferienlager für hormongesteuerte Teenager, in dem alles erlaubt ist, nur nicht Lernen oder gar der akademische Abschluss. Im Fall von Beca (Anna Kendrick) wird dies auf die Spitze getrieben, denn der wird vom reichen Papa ein College-Jahr finanziert, ohne dass sie dafür irgendwas tun müsste, geschweige denn Kurse besuchen. Nein, dem Papa geht’s um etwas ganz anderes: Spaß soll es haben, das Mädel, Freundinnen soll es finden. Und natürlich hat Beca erst einmal gar keinen Spaß, denn statt auf dem Collegegelände herumzulungern, möchte sie viel lieber in L.A. ihre eigene Musik produzieren. Doch es kommt natürlich immer anders, als man denkt, und schon findet sie sich al Teil einer A-capella-Truppe wieder, der Barton Bellas, angeführt von der ehrgeizigen Aubrey (Anna Camp) und ihrer Freundin Chloe (Brittany Snow). Die haben mit dem landesweiten Gesangswettbewerb und vor allem mit der männlichen Konkurrenz der „Treblemaker“ noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen, doch muss die Gesangstruppe komplett neu formiert werden, was angesichts der vielen starken neuen Charaktere, darunter eben Beca oder „Fat Amy“ (die Durchbruchsrolle von Rebel Wilson), kein einfaches Unterfangen ist. „Pitch Perfect“ von Jason Moore hat vor allem ein Ziel: Der Film möchte gute Laune verbreiten und unterhalten. Und das gelingt ihm hervorragend dank sympathischer Besetzung, wirklich cool choreografierten und gesungenen Liedern und allgemein einer fröhlichen Energie, die sich auf das Publikum überträgt. Wer tiefere Lebensweisheiten sucht, wird hier eher nicht fündig, und die Figuren sind teils schon arg klischeehaft gehalten, und doch braucht es nicht viel, um sich breit grinsend in den Film hineinfallen zu lassen und zumindest mit der Fußspitze, aber gerne auch mit dem ganzen Körper zu den Songs mit zu wippen. Wer sich davon nicht mitreißen lässt, ist wohl so tief im Weltschmerz gefangen, dass selbst Nick Cave wie ein Partyclown wirkt.
6,5 Kürbisse
(Bildzitat: © 2012 – Universal Pictures, Quelle http://www.imdb.com)