Kurzfilm

765874 – Unification (2024)

Regie: Carlos Baena
Original-Titel: 765874 – Unification
Erscheinungsjahr: 2024
Genre: Kurzfilm, Science Fiction
IMDB-Link: 765874 – Unification


Star Trek ist Teil einer weltweiten Identität des 20. Jahrhunderts. Man wird die entlegensten Dörfer des Erdballes besuchen können, mit Sicherheit findet sich ein Trekkie unter den Dorfbewohnern. Doch selbst das Raumschiff Enterprise entkommt nicht dem unerbittlichsten Feind der Menschheit, der Zeit. Von der Originalcrew sind nur noch Captain Kirk, Chekov und Sulu am Leben. Und auch von ihnen werden wir uns wohl oder übel in absehbarer Zeit verabschieden müssen. Diesen Abschied nimmt Carlos Baena in seinem atmosphärisch dichten und emotional berührenden Kurzfilm mit dem sperrigen Titel „765874 – Unification“ vorweg. Unter Mithilfe von William Shatner besucht Captain Kirk seinen alten Weggefährten und Freund Spock am Sterbebett. Fast zehn Jahre nach dem Tod von Leonard Nimoy ermöglicht die moderne Tricktechnik diese Reise in die Vergangenheit. Und die Möglichkeiten werden gut genutzt, führen den Star Trek-Fan auf eine nostalgische Reise, die fast ohne Worte auskommt und rein auf die Kraft der Bilder vertraut. Natürlich ist das rührselig und kitschig, aber ein wenig Kitsch hat Star Trek im Grunde immer gut gestanden. Dieser Tage auf Youtube veröffentlicht und somit für alle frei zugänglich ist der Film einerseits eine Verbeugung vor Nimoy und ein Dank an die zahlreichen Fans, die dem Raumschiff Enterprise fast sechzig Jahre nach dem Jungfernflug immer noch die Treue halten, andererseits aber auch eine kompakte Meditation über Vergänglichkeit, Tod und Freundschaft – existenzielle Themen, vor denen sich Star Trek nie gescheut hat. Und damit geht der Film weit über reines Fan-Pleasing hinaus.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle: http://www.imdb.com)

Mickys Weihnachtserzählung (1983)

Regie: Burny Mattinson
Original-Titel: Mickey’s Christmas Carol
Erscheinungsjahr: 1983
Genre: Weihnachtsfilm, Animation, Kurzfilm
IMDB-Link: Mickey’s Christmas Carol


Gut möglich, dass „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens der meistverfilmte Stoff der Literaturgeschichte gehört. Zu den Top10 gehört die Geschichte rund um den Geizhals Ebenezer Scrooge, der in der Weihnachtsnacht von drei Geistern besucht wird, die ihm nahelegen, sein Leben zu überdenken, auf jeden Fall. Es verwundert daher auch nicht, dass es auch eine Disney-Verfilmung dazu gibt. Der Gag daran ist, dass sich Disney hier gleich aus dem gesamten Figurenkosmos der vergangenen Jahrzehnte bedient und in der Geschichte alles auftreten lässt, was Kinderherzen höherschlagen lässt: Dagobert Duck als Scrooge, Micky Maus als dessen ausgebeuteter Angestellter Bob Cratchit, Donald Duck als Neffe Fred, Goofy als Geist des verstorbenen Partners Jacob Marley, dazu jede Menge Figuren aus Erfolgsfilmen wie Robin Hood, „Pinocchio“ und vielen mehr. Man taucht tief ein in das Mäuseuniversum. Natürlich ist die doch recht gruselige Geschichte kindergerecht aufbereitet, und auch die Länge von 25 Minuten dürfte selbst die Kleinsten nicht komplett überfordern. Dennoch ist „Mickys Weihnachtserzählung“ nicht ausschließlich was für die Jüngsten im Haus, denn Charles Dickens‘ Vorlage ist wirklich charmant umgesetzt. So gibt es auch für das ältere Publikum genug zu schmunzeln und zu entdecken. Fazit: Ein netter Zeitvertreib zur Weihnachtszeit mit der bekannten Moral der Originalgeschichte, aber liebevoll umgesetzt, sodass sich niemand fürchten muss, wenn der schreckliche Geist der zukünftigen Weihnacht naht.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.tobis.de)

The Birth, the Life, and the Death of Christ (1906)

Regie: Alice Guy
Original-Titel: La vie du Christ
Erscheinungsjahr: 1906
Genre: Biopic, Historienfilm, Kurzfilm
IMDB-Link: La vie du Christ


Will man die Geburt des Sandalenfilms miterleben, muss man bis ins Jahr 1906 zurückgehen, als Filmpionierin Alice Guy-Blaché mit großem Aufwand den Monumentalfilm „La vie du Christ“ inszenierte. 300 Statisten wurden engagiert, aufwendige Kulissen gebaut, und mit einer Laufzeit von über einer halben Stunde setzte Guy-Blaché auch diesbezüglich neue Maßstäbe. Sie war damit quasi der Lav Diaz ihrer Zeit. Die Geschichte selbst sollte hierzulande hinlänglich bekannt sein, auch wenn das Christentum ja in heutiger Zeit nicht mehr ganz so sexy ist wie im tiefen Mittelalter, als man noch was bekam für seinen Ablasshandel. Dennoch: Die Story von dem Typen mit dem übertriebenen Selbstbewusstsein, der ans Kreuz genagelt endete, kennt man in unserem Breitengrad ganz gut. Hierzu kann uns Guy-Blaché auch nichts Neues erzählen. Will sie auch gar nicht. Stattdessen werden in kurzen Episoden einige High- und Lowlights aus dem Leben des Sandalenträgers abgearbeitet, wobei die Passionsgeschichte einen höheren Stellenwert genießt als die wilden Flegeljahre. Was allerdings wirklich beeindruckt, ist die Akribie, mit der die Geschichte umgesetzt ist. Kostüme, Ausstattung, personeller Aufwand – das alles sucht seinesgleichen im Kontext seiner Zeit. Dazu kommt eine der ersten beweglichen Kameraufnahmen der Geschichte, als die Kamera Jesus folgt, wie er gerade das Kreuz auf den Berg Golgota schleppt. Man muss bei solch alten Filmen auch immer die technischen Möglichkeiten und den Erfahrungsstand seiner Zeit berücksichtigen, möchte man eine faire Bewertung durchführen. Und ja, der Stoff ist wenig aufregend, die Erzählweise aus heutiger Sicht langatmig erzählt, manche Szenen wirken unfreiwillig komisch, und doch gelingt es „La vie du Christ“, auch heute noch über die gesamte Länge einer halben Stunde zu unterhalten, und das ist aller Ehren wert.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.tobis.de)

Ich sehe was, was du nicht siehst (2023)

Regie: Wes Anderson
Original-Titel: The Wonderful Story of Henry Sugar
Erscheinungsjahr: 2023
Genre: Kurzfilm
IMDB-Link: The Wonderful Story of Henry Sugar


In Zusammenarbeit mit Netflix hat Wes Anderson in diesem Jahr vier Kurzfilme zu Geschichten von Roald Dahl herausgebracht. „The Wonderful Story of Henry Sugar“ mit Benedict Cumberbatch, Ralph Fiennes, Ben Kingsley, Dev Patel und Richard Ayoade in den Hauptrollen ist der erste und mit etwa 40 Minuten Laufzeit der längste dieser vier Filme. Erzählt wird – sehr verschachtelt – vom Millionär Henry Sugar, der eines Tages auf eine Erzählung über einen Mann, der ohne die Augen zu öffnen, sehen konnte, stößt. Gelangweilt von seinem mondänen Leben beschließt Sugar, diese Fähigkeit ebenfalls zu erlernen. Zugegeben, es braucht ein wenig, um sich von der obersten Ebene der Erzählung bis zum Kern vorzuarbeiten – die Erzählung in der Erzählung in der Erzählung erinnert zuweilen ein wenig an Christopher Nolans „Inception“, doch übertreibt es Wes Anderson nicht und führt die Geschichten zusammen, ehe die Struktur ermüdend wirkt. Benedict Cumberbatch erweist sich hierbei als Glücksgriff und echte Bereicherung des Anderson’schen Universums – seine oft sehr britisch-steife Art, die er in „Sherlock“ perfektioniert hat, passt wie angegossen zu dem eigenwilligen Stil von Wes Anderson, der sich längst von jeglichem Realitätsanspruch verabschiedet hat und lieber seine liebevoll-detaillierten Miniaturen baut, vor denen er seine stoischen Figuren die größeren und kleineren Dramen des Lebens durchlaufen lässt. Es ist ein Stil, der sich zwar prinzipiell aufgrund seiner strikten Struktur leicht kopieren lässt, und doch kann ihn nur Wes Anderson selbst meistern, da die Kopien oft das wesentlichste Element in Andersons Schaffen vergessen: Nicht der Stil ist entscheidend, sondern die Figuren selbst auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben sind es. Das wird in „The Wonderful Story of Henry Sugar“ einmal mehr deutlich. Wes Anderson und Roald Dahl? Das passt jedenfalls.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Einstein-Rosen (2016)

Regie: Olga Osorio
Original-Titel: Einstein-Rosen
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Kurzfilm, Science Fiction, Komödie
IMDB-Link: Einstein-Rosen


Die Einstein-Rosen-Brücke ist fester Bestandteil der Popkultur, handelt es sich doch dabei um ein Wurmloch, das, so die Science Fiction, Reisen durch Raum und Zeit ermöglichen soll. Wer ein anständiges Raumschiff durch die Galaxis lenken möchte, muss mindestens einmal in seinem Leben durch ein Wurmloch geflogen sein – frag nach bei Captain Kirk & Co. Die spanische Filmemacherin Olga Osorio findet jedoch einen anderen, ganz eigenen und äußerst charmanten Zugang zu diesem Thema. Sie braucht keine Raumschiffe, sondern nur zwei neugierige und wissbegierige Jungs, die sich altklug über Wurmlöcher und ihre Funktion unterhalten. Und es braucht einen Fußball, und fertig ist ein warmherziger und saukomischer Kurzfilm über eben diese Krümmung der Raumzeit. Klar, die Geschichte trägt nicht weiter als die neun Minuten, die der Film dauert. Man wird sich nicht ewig daran erinnern. Und doch machen diese neun Minuten Spaß. Mit einfachen Mitteln gelingt Osorio große Unterhaltung – der Applaus im Kinosaal war nachvollziehbar und verdient. Wer sich davon überzeugen möchte, muss einfach nur auf den Youtube-Link unten klicken.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

The Long Goodbye (2020)

Regie: Aneil Karia
Original-Titel: The Long Goodbye
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Drama
IMDB-Link: The Long Goodbye


Riz Ahmed ist ein vielseitiger und interessanter Künstler, der bei mir bislang unter dem Radar geflogen ist. Doch spätestens mit seiner Oscar-Nominierung für „The Sound of Metal“ 2020 (den ich schändlicherweise immer noch nicht gesehen habe) und dem Gewinn 2022 gemeinsam mit Aneil Karia für den Kurzfilm „The Long Goodbye“ ist er nicht mehr zu übersehen. Dieses 11-minütige Drama ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit ökonomischen Mitteln eine facettenreiche Geschichte erzählt, die unter die Haut geht. Zunächst wird erst einmal fünf Minuten lang in einer fröhlichen Familie in England mit Migrationshintergrund herumgeblödelt, doch dann bricht unvermittelt eine Tragödie über die friedliche Szene herein, und am Ende sitzt man traurig und wütend, jedenfalls emotional aufgepeitscht, vor dem Bildschirm und versucht irgendwie, diesen Schlag in die Magengrube zu verdauen. In 11 Minuten wird hier mehr über Rassismus, Ausgrenzung und unfairer Behandlung von Minderheiten in unserer westlichen Gesellschaft erzählt, als es so mancher Zweistünder zustandebringt. Die drastischen Mittel, die Karia und Ahmed dafür wählen, dienen der emotionalen Aufladung und erfüllen somit ihren Zweck. Natürlich hätte man das Thema auch in einen subtiler vorgehenden Langfilm packen können, doch die Botschaft sitzt und von daher kann man konstatieren: Alles richtig gemacht. Den kompletten Kurzfilm gibt es übrigens auf Youtube zu sehen, siehe Verlinkung unten. Diese 11 Minuten sind gut investiert.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Die Folgen des Feminismus (1906)

Regie: Alice Guy
Original-Titel: Les résultats du féminisme
Erscheinungsjahr: 1906
Genre: Kurzfilm, Satire
IMDB-Link: Les résultats du féminisme


Wer diesem Blog folgt, wird wohl schon festgestellt haben, dass ich eine Bewunderung für die Anfänge des Kinos hege und aus jener frühen Zeit neben den kleinen Meisterwerken von Georges Méliès vor allem die Arbeiten von Filmpionierinnen wie Lotte Reiniger, Germaine Dulac oder Alice Guy-Blaché (damals noch Alice Guy) schätze. Während Lotte Reiniger mit ihren Scherenschnitt-Filmen mehr oder weniger den abendfüllenden Animationsfilm erfand (Die Abenteuer des Prinzen Achmed) und Germaine Dulac mit Die Muschel und der Kleriker noch vor Luis Buñuel den ersten surrealistischen Film ever ins Kino brachte, kann sich Alice Guy-Blaché auf die Fahne heften, den allerersten feministischen Film gedreht zu haben. Der knapp 7-minütigen Film „Die Folgen des Feminismus“ arbeitet mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Idee: Die Geschlechterrollen sind umgekehrt. Während die Frauen rauchend und trinkend in Bars abhängen, erledigen die Männer die Hausarbeit und führen die Kinder spazieren, wo sie dann sexuell von den Frauen belästigt werden. Doch dann begehren sie auf und schmeißen die Frauen aus der Bar, um ihr angeborenes Recht einzufordern, sich selbst sinnlos zu besaufen und die Welt untertan zu machen. Ja, „Die Folgen des Feminismus“ ist ein perfides Stück Gesellschaftskritik, charmant getarnt als Komödie. Die Botschaft ist klar und unmissverständlich, doch durch die humorvolle Form gelingt es Alice Guy-Blaché, diese anzubringen, ohne die Herren vor den Kopf zu stoßen. Wenn das nicht genial ist, was dann?


8,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

The Guardians of the Galaxy Holiday Special (2022)

Regie: James Gunn
Original-Titel: The Guardians of the Galaxy Holiday Special
Erscheinungsjahr: 2022
Genre: Kurzfilm, Komödie, Science Fiction, Weihnachtsfilm
IMDB-Link: The Guardians of the Galaxy Holiday Special


Kennt jemand von euch „Das Fest des Huhnes“? In dieser absurden Mockumentary aus dem Jahr 1992 erforscht ein afrikanischer Stamm das ungewöhnliche Verhalten oberösterreichischer Eingeborener. Und so wie sich diese Wissenschaftler aus fernen Ländern keinen Reim auf unser Brauchtum machen können, geht es den Außerirdischen, die sich dem Erdling Star-Lord (Chris Pratt) angeschlossen haben. Vom Weihnachtsfest auf der Erde haben sie schon gehört, doch man kann nicht sagen, dass sie es so richtig durchdringen. Doch im Kern haben sie mitgenommen, dass es darum geht, seinen Liebsten Geschenke zu machen. Und weil Star-Lord down ist, nachdem seine geliebte Gamora das epische Avengers-Finale nicht überlebt hat, beschließen Mantis und Drax (Pom Klementieff und David Bautista), Star-Lord ein Weihnachtsgeschenk zu machen. Der schwärmt ja immer von Kevin Bacon, Held seiner Kindheit. Was liegt also näher, als den verdutzten Schauspieler als Geschenk zu verpacken und in ferne Galaxien zu entführen? Wenn sich die beiden Geistesgrößen Mantis und Drax auf den Weg zur Erde machen, um nach Kevin Bacon zu suchen, hat das schon eine gewisse Komik. Der Blick ähnelt jenem aus dem „Fest des Huhnes“: Mit entzückender Naivität werden seltsame irdische Bräuche kommentiert, und Drax stellt fest, dass er nichts dringlicher braucht als einen aufblasbaren Elfen. Doch auch wenn die Laufzeit mit 45 Minuten recht ökonomisch ist und die Zeit schnell vergeht, so trägt die Idee keinen ganzen Film. „The Guardians of the Galaxy Holiday Special“ fühlt sich an wie ein etwas zu lang geratener Treppenwitz. Und so absurd die Ausgangslage auch ist, so drängt sich doch der Gedanke auf, dass man daraus mehr hätte herausholen können. Das Vergnügen wirkt doch recht schaumgebremst. So ist der Film nichts, was der geneigte Marvel-Fan unbedingt gebraucht hätte, und nichts, was jemals in den Verdacht gerät, in die Liste der Weihnachtsklassiker aufgenommen zu werden, die man sich jedes Jahr in der Adventzeit einmal geben muss.


5,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Cuties (2021)

Regie: Theo W. Scott
Original-Titel: Cuties
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Kurzfilm, Animation, Experimentalfilm
IMDB-Link: Cuties


Der handgezeichnete Kurzfilm „Cuties“ von Theo W. Scott ist durchaus als ambitioniertes Projekt zu bezeichnen. Innerhalb von nur 5 Minuten möchte Scott die conditio humana herausarbeiten, die inhärent in uns liegende Grausamkeit, zu der wir fähig sind, eingebettet in nicht weniger als die gesamte Menschheitsgeschichte. Man muss schon einen veritablen Knall oder überbordendes Selbstvertrauen haben, um sich so etwas zuzutrauen. In welche Kategorie Theo W. Scott fällt, kann ich nicht beurteilen, aber ich ziehe zumindest meinen Hut vor so viel Chuzpe. Und im Großen und Ganzen glückt das Experiment auch. „Cuties“ ist ein bunter und blutiger Trip, fast schon wie ein vorgelagertes Echo auf „Unicorn Wars“, der im Anschluss an diesen Kurzfilm im Rahmen des SLASH Filmfestivals gezeigt wurde. Für meinen persönlichen Geschmack ist „Cuties“ etwas zu verspielt, zu chaotisch, weniger wäre hier mehr gewesen (was sich allerdings nicht auf die Dauer des Films bezieht), aber dennoch eine interessante, surreale Erfahrung.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: © Theo W. Scott, Quelle http://www.imdb.com)

The Businessman (2022)

Regie: Nathan Ginter
Original-Titel: The Businessman
Erscheinungsjahr: 2022
Genre: Kurzfilm, Horror
IMDB-Link: The Businessman


Das Schöne an Filmfestivals ist es, dass man hier Filme entdecken kann, auf die man sonst im Leben nicht gestoßen wäre, da sie einfach nicht verfügbar sind hierzulande. Nathan Ginters „The Businessman“, der als Vorfilm zu Blaze seine Weltpremiere auf dem SLASH Filmfestival hatte, ist so ein Beispiel dafür. Der fiese, mit einfachen Mitteln effektive Horrorfilm zeigt eine Begegnung eines jungen Schulmädchens im Wald mit einem Geschäftsmann, adrett im Anzug gekleidet mit einem Aktenkoffer bei sich, der dem Mädchen einen Deal anbietet. Der Horror spielt sich hierbei im Kopf der Zuseher:innen ab. „The Businessman“ zeigt auf, dass es auch mit geringem Budget gelingen kann, dem Auditorium das Gruseln zu lehren. Alles, was es dafür braucht, ist eine gute Idee und einen Darsteller, der so spielen kann, dass man seiner Figur keine zwei Zentimeter weit traut. Mit Steve Gamble hat Nathan Ginter einen solchen Schauspieler gefunden, und deshalb funktioniert der Grusel auch. Natürlich, unterm Strich ist „The Businessman“ nicht viel mehr als ein kurze Episode mit bitterer Pointe, aber diese Limitation liegt auch am Genre des Kurzfilms selbst. Immerhin wird man 9 Minuten lang gut unterhalten, und das ist schon mal nicht wenig, wie ich finde.


6,0 Kürbisse