Peyton Reed

Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023)

Regie: Peyton Reed
Original-Titel: Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Erscheinungsjahr: 2023
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Ant-Man and the Wasp: Quantumania


Das Marvel-Universum bietet eine seltsame Tierwelt. Da gibt es Spinnenmenschen, Schwarze Witwen, Bestien, Panther und eben auch einen Ameisenmenschen. Der macht sich gerne kleiner, als er ohnehin schon ist. Netter ist es ja auch, Auszeichnungen als „Angestellter des Jahrhunderts“ entgegenzunehmen und seine eigene Biografie zu signieren. Die Helden-Drecksarbeit dürfen gerne andere machen. Wenn einem die eigene Tochter die Ambitionslosigkeit an den Kopf wirft, wer kann es ihr verübeln? Durch ein schiefgelaufenes Experiment landen aber Ant-Man, seine Tochter, seine Partnerin und deren Eltern in einer Quantenwelt außerhalb von Raum und Zeit, ein Universum im Universum, und recht schnell wird klar, dass die Suche nach dem Heimweg nicht das einzige Abenteuer bleibt, das der Familienverband bestehen muss. Zwischenzeitlich müssen auch innerfamiliäre Differenzen ausgeräumt werden, wenn zum Beispiel Papa Ameise erfährt, dass seine Herzallerliebste, die selbst jahrzehntelang in der Quantenwelt verschollen war, dort nicht untätig geblieben und auf ihre Rettung gewartet hat. Bill Murray, mal wieder mit einem Kürzest-Auftritt, der allein schon ausreicht, um einen Film zu veredeln, kann ein Lied davon singen. Oder aber auch der Rivale, der am Horizont auftaucht und es den Helden der Avengers in den nächsten Filmen wohl schwermachen wird. „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“, das dritte Abenteuer von Paul Rudd und Evangeline Lilly unter der Regie von Peyton Reed, mag das Comichelden-Kino nicht neu erfinden und tut, was es tun soll: Den Auftakt zur nächsten Phase des Marvel Cinematic Universe einläuten und den neuen Hauptbösewicht vorstellen. Dass der Film aber so gemischt aufgenommen wird, ist aber nur schwer nachvollziehbar. Denn als spaciges Helden-Abenteuer im exotischen Setting mit grandioser Besetzung macht der neueste Ant-Man-Film vieles richtig. Teils wirkt er so, als hätte Peyton Reed einfach mal Lust gehabt, das kreative Creature Design der Star Wars-Filme in ein knallbuntes Universum zu packen und dieses mit einer guten Prise Humor zu würzen. Und ganz ehrlich: Das ist nicht die schlechteste Ausgangsbasis für einen Film. Wo man ein bisschen meckern darf: Der neue Oberschurke ist noch etwas uncharismatisch geraten. Aber gut, der wird jetzt wohl ein paar Filme Zeit bekommen, um sein Profil zu entwickeln und Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Mid- und End-Credit-Szenen deuten das schließlich schon mal an.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Foto von Jay Maidment/Jay Maidment – © 2022 MARVEL, Quelle http://www.imdb.com)

Ant-Man and the Wasp (2018)

Regie: Peyton Reed
Original-Titel: Ant-Man and the Wasp
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Science Fiction, Action, Komödie, Fantasy
IMDB-Link: Ant-Man and the Wasp


Ant-Man (Paul Rudd) backt kleinere Brötchen. Nicht nur wortwörtlich, sondern auch im übertragenen Sinne, da er mit Fußfessel und Ausgehverbot nun erst einmal alle Zeit der Welt hat, sich seiner Tochter zu widmen. So weit, so gut. Lange hat er ja nicht mehr hin bis zum Ablauf seines Hausarrests – die letzten Tage wird er schon noch irgendwie hinbekommen. Wäre da nicht dieser seltsame, sich durchaus real anfühlende Traum von der Ehegattin seines Mentors aus dem ersten Film, Hank Pym (Michael Douglas), die vor Jahrzehnten im subatomaren Raum verschollen ist. (Klein zu sein und überall rein zu kommen hat eben nicht ausschließlich Vorteile.) Auftritt Dr. Pym samt Tochter (Evangeline Lilly), die nicht nur über eine Wespentaille verfügt, sondern auch als solche Schurken in die Knie zwingt – denn die beiden vermuten eine Verbindung von Scott zur Mini-Mum (Michelle Pfeiffer), und mit der neuesten Erfindung des genialen Dr. Pym sollte man die vielleicht wieder befreien können aus ihrer misslichen Lage. Dieses Gerät weckt aber die Begierde unterschiedlicher weiterer Figuren, darunter einer sehr gespensterhaft umherzuckenden jungen Frau sowie eines leicht debilen und sich grenzenlos selbst überschätzenden Waffendealers. Es kommt, was kommen muss: Ein Actionfeuerwerk, getragen von amüsanten Kontrasten zwischen Groß und Klein. Überhaupt ist Ant-Man ein Held, den man (glücklicherweise) nicht ganz ernst nehmen muss. Lieber mal ein lockerer Spruch als eine konkrete Problemlösung, Hauptsache, man hat die Lacher auf seiner Seite. Alle Beteiligten haben sichtlich Freude an dem Werkl, und das überträgt sich auch aufs Publikum. Nach dem zweiten Deadpool-Film ist „Ant-Man and the Wasp“ nun der zweite Marvel-Film im heurigen Jahr, der nicht mehr sein möchte, als er ist: Nämlich einfach eine Gaudi. Während Deadpool mit seinem derben, nicht jugendfreien Humor die Erwachsenenvariante ist, bietet Ant-Man nun Unterhaltung für die ganze Familie. Fazit: Kann man sich jedenfalls anschauen – zwei Stunden Unterhaltungskino, das wirklich Spaß macht. Logiklöcher und eine konfuse Story verzeiht man da gerne mal.


7,0
von 10 Kürbissen

Trennung mit Hindernissen (2006)

Regie: Peyton Reed
Original-Titel: The Break-Up
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Komödie, Drama, Rom-Com
IMDB-Link: The Break-Up


Ich gebe zu: Diese Review schreibe ich, damit mal eine Benchmark für richtigen Müll auf dieser Seite definiert ist. „The Break-Up“ von Peyton Reed mit Vince Vaughn und Jennifer Aniston ist völlig verunglückt. Die beiden Hollywood-Stars (jeden für sich mag ich eigentlich ganz gerne, aber in diesem Film sind sie zusammen wie eine Gabel und ein Topf – ihr kennt das grausliche Geräusch, das die über den Topfboden gezogene Gabel erzeugt) spielen ein ungleiches Paar, sie die kunstsinnige Dame (man kann auch „Zicke“ dazu sagen), er der sportbegeisterte coole Typ (man kann auch „Arschloch“ dazu sagen). Zu Beginn haben Zicke und Arschloch ja noch Herzchen in den Augen und freuen sich, wie sehr The Significant Other doch das Leben bereichert. Doch irgendwann stellt Zicke fest, dass Arschloch nur ein riesengroßer Prolet ist, und Arschloch verhält sich daraufhin noch arschlochmäßiger, was Zicke gar nicht schmeckt, und so macht sie konsequenterweise Schluss (die einzige logische Handlung, die während der über 100 Minuten gesetzt wird). Leider haben die beiden gemeinsam eine Wohnung gekauft, und keiner denkt daran, auszuziehen. So zicken und arschen sie sich weiterhin an, Arschloch leidet ein bisschen, erkennt aber nicht, worin sein Fehler besteht, Zicke wird noch zickiger, und die Nebenfiguren sind einfach dämlich – durch die Bank und ohne Ausnahme. „The Break-Up“ ist für eine Komödie definitiv zu unlustig und für ein Drama um Welten zu blöd. Immerhin läuft mal Jennifer Aniston halbnackt durchs Bild und das Ende ist wohltuend unspektakulär nach dem ganzen Mist davor, daher konnte der Film noch drei magere Pünktchen über die Ziellinie retten.


3,0
von 10 Kürbissen