Joe Johnston

Jumanji (1995)

Regie: Joe Johnston
Original-Titel: Jumanji
Erscheinungsjahr: 1995
Genre: Abenteuerfilm
IMDB-Link: Jumanji


Jetzt mal alle Hoch die Hände, die in den 1980ern geboren sind. Und ihr könnt die Patschhanderl gleich oben lassen, wenn ich gleich im Anschluss frage, wer in seiner Kindheit / Jugendzeit „Jumanji“ von Joe Johnston mit dem unvergessenen Robin Williams, einer blutjungen Kirsten Dunst sowie Bonnie Hunt und Bradley Pierce in den Hauptrollen gesehen hat. „Jumanji“ gehört einfach zum Aufwachsen in den 90ern dazu wie auch Jurassic Park (obwohl viele den ob seiner blutrünstigen Szenen nicht auf der großen Leinwand, sondern verschreckt unter den Polster gekauert zuhause im Patschenkino gesehen haben) oder Titanic. Apropos „Jurassic Park“: Eben jener Joe Johnston, der mit dem ersten Jumanji-Film ein vergnügliches Abenteuer für Groß und Klein auf die Leinwand gezaubert hat, ist verantwortlich für den dritten Jurassic Park-Film, der, selbst bei großer Liebe für Dinosaurier, in keinem Moment die Magie und Spannung der ersten beiden Filme erreichen konnte. Dass Johnston aber ein solider Regisseur ist, beweist er mit „Jumanji“ ausreichend. Das berühmte Brettspiel mit den übernatürlichen Kräften, das durch in Mark und Bein gehendes Trommeln auf sich aufmerksam macht und seine Spielzüge gefährliche Realität werden lässt, ist eine pfiffige Idee, die das Special Effects-Team vor einige Aufgaben gestellt hat. Manche sind grandios gelöst, andere halt durch die damaligen technischen Möglichkeiten limitiert. So sind einige Animationen heute nicht mehr wirklich State of the Art, aber das Schöne an dem Film ist, dass es bei einem so gut aufgelegten Robin Williams und der humorvollen, temporeichen und fast schon überdrehten Action eigentlich egal ist, ob die computeranimierten Affen nun klar als solche erkennbar sind oder das Krokodil aus Gummi ist. In diesem Sinne ist „Jumanji“ als Film deutlich besser gealtert als seine Technik, und es bereitet auch heute noch großes Vergnügen, in dieses witzige Abenteuer einzutauchen.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Foto von Columbia/Tristar – © 1995 TriStar Pictures, Quelle http://www.imdb.com)

Jurassic Park III (2001)

Regie: Joe Johnston
Original-Titel: Jurassic Park III
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Horror, Thriller, Science Fiction, Abenteuerfilm
IMDB-Link: Jurassic Park III


Wenn man den Plot von „Jurassic Park III“ in einem Satz zusammenfassen möchte, dann böte sich dieser an: „Fetzendepperte Leute treffen fetzendepperte Entscheidungen und werden von freilaufenden Dinos zerfetzt – Sam Neill ausgenommen, da Sam Neill über jeden Zweifel erhaben ist.“ Nach Jeff Goldblum darf nun also wieder mal der grantige Neuseeländer ran und die alte Garde aus Jurassic Park vertreten. Mit dabei sind diesmal auch William H. Macy und Téa Leoni, dazu Alessandro Nivola, dessen Filmographie an einen A-Lister erinnert, ohne aber dass man sich an sein Gesicht oder seinen Namen erinnern würde, da er für gewöhnlich den sechsten Zwerg von links spielt, dazu drei Kanonenfutter-Figuren (im Star Trek-Universum klassische Red Shirts – man vergisst ihre Namen und Funktionen, noch bevor überhaupt der erste von ihnen ins Gras gebissen hat), der für diese Reihe übliche klugscheißende Junge, Laura Dern mit einem Gastauftritt und ein ziemlich angepisster Spinosaurier, der diesmal die Rolle des Oberschurken geben darf. Gleich vorweg: Der T-Rex hat das schauspielerisch glaubwürdiger hinbekommen. Spino neigt zu sehr zu Overacting. Der Rest ist „alles rennet, rettet, flüchtet“. Ja, man kennt das schon aus den vorigen Teilen, aus denen man sich für den dritten Teil schamlos bedient. Und auch die Weitergabe des Regie-Szepters von Steven Spielberg an Joe Johnston hat nicht unbedingt neue Impulse gebracht. Joe Johnston spult das bekannte Programm wohl in Huldigung der Genialität des ersten Teils routiniert herunter. Aber was soll’s. Es sind immer noch Dinos, die Menschen fressen, und das reicht manchmal auch aus für einen unterhaltsamen Abend. Zudem bringt William H. Macy, ein gnadenlos unterschätzter Schauspieler, einen echten Mehrwert ein, da niemand auf dieser Welt so traurige Augen hat und diese so gekonnt einsetzen kann. Zudem sorgt der Gag mit dem Klingelton bei jeder Sichtung für echtes Vergnügen. Das Fazit also: Passt schon.


5,5
von 10 Kürbissen

(Bildzitat: © 2001 – Universal Pictures, Quelle: imdb.com)