Bryan Woods

65 (2023)

Regie: Scott Beck und Bryan Woods
Original-Titel: 65
Erscheinungsjahr: 2023
Genre: Science Fiction, Horror, Thriller, Abenteuerfilm
IMDB-Link: 65


Die Prämisse dieses Films hat meine Aufmerksamkeit geweckt wie kaum ein anderer Film der letzten Jahre: Ein Raumfahrer stürzt ab und landet auf der Erde vor 65 Millionen Jahren zur Zeit der Dinosaurier. Quasi „Planet der Affen“ meets „Jurassic Park“. Und dazu noch der von mir sehr geschätzte Adam Driver in der Hauptrolle: Shut up and take my money! Im Kino habe ich den Film dann aufgrund zeitlicher Beschränkungen verpasst, aber nun im Streaming nachgeholt. Und was soll ich sagen? Ich bin froh, dass ich mir das Geld für die Kinokarte gespart habe. Von einer Ausgangsbasis a la „Planet der Affen“ darf man sich gleich zu Beginn verabschieden – der Besucher des prähistorischen Tierparks ist nämlich ein Außerirdischer aus fernen Galaxien, dessen Heimat aber praktischerweise wie unsere Erde aussieht. Außerdem trägt er fancy T-Shirts, und auch die Technologie funktioniert praktisch genau gleich wie unsere. Eigentlich wollte Astronaut Mills gar nicht weg von seinem Heimatplaneten, doch da seine Tochter schwer krank ist und die zweijährige Expeditionsmission, für die er sich einschreibt, die Arztrechnungen bezahlt, macht er sich wohl oder übel auf den Weg. Unterwegs wird das Schiff von einem Asteroidenhagel zerschossen und legt auf einem unbekannten, nicht gelisteten Planeten (man ahnt es schon) eine Bruchlandung hin. Die einzig verbliebene Rettungskapsel wird 15 km entfernt auf einen Berg geschleudert. Überlebende: Astronaut Mills und ein kleines Mädchen namens Koa, das allerdings eine andere Sprache spricht, was Scott Beck und Bryan Woods, die neben der Regie auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnen, die Arbeit erspart, sinnvolle Dialoge schreiben zu müssen. Bald schon stoßen die beiden Überlebenden auf die ersten Einheimischen. Und da kommt nun mein innerer Nerd durch: Diese Viecher sehen aus, als hätte die Creature Designer von Auslöschung den Job bekommen, und allesamt sind sie Fleischfresser und haben nur eines im Sinn: Jagd auf dieses schmackhafte Dosenfutter from outer space zu machen. Die Dinosaurier in „65“ sind keine Tiere, sind nicht instinktgetrieben, sondern durchtriebene, fiese Monster. Und so gleitet der Film schon bald von einem Science Fiction-Abenteuer in einen klassischen Horrorfilm über. Kann man machen, muss man aber nicht. Aber wenn man es so machen will, wäre es halt eine gute Idee, wenigstens ein bisschen Originalität reinzubringen und nicht alle genretypischen Muster wie anhand einer Checkliste abzuarbeiten. Und so zieht sich der Film dröge von einem vorhersehbaren Jump-Scare zum nächsten, ohne sich auch nur einen Deut um Logik, Spannung oder Figurenentwicklung zu scheren. Man sehnt den schon am Horizont auftauchenden Chicxulub-Asteroiden herbei, der nicht nur den Dinosauriern ein Ende setzen soll, sondern auch diesem uninspirierten Film.


3,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)