Science Fiction

Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth (2014)

Regie: Wes Ball
Original-Titel: The Maze Runner
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Science Fiction, Action, Abenteuerfilm
IMDB-Link: The Maze Runner


„The Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ von Wes Ball, Auftakt zu einer dystopischen Trilogie, hat eine sehr interessante Prämisse: Verwirrter Jugendlicher (und ausnahmsweise sind’s mal nicht die Hormone) wacht in einer Art Park auf, der von einem gewaltigen Labyrinth umschlossen ist. In diesem Park lebt eine Gemeinschaft von Jungs, die natürlich gleich mal wissen möchte, wie der Neuankömmling heißt. Und da haben wir schon das erste Problem: Der Bursche (gespielt von Dylan O’Brien) weiß erst einmal gar nichts, nicht einmal seinen Namen. Und warum er hier ist und was das alles überhaupt soll, das weiß er noch weniger. Aber zumindest gibt es ein paar erfahrene Survival-Experten hier (u.a. Thomas Brodie-Sangster und Will Poulter), die dem Neuling mal die ersten Tipps mitgeben. Warum das Labyrinth existiert, versteht hier keiner – außer, dass es gefährlich ist und noch nie jemand lebend den Ausgang gefunden hat. Als dann schließlich noch Teresa (Kaya Scodelario) in die Menge der Burschen geworfen wird, ist die Verwirrung komplett. So weit, so gut. Das Problem des Films ist nur: Je mehr man von den Hintergründen erfährt, desto fader wird die Geschichte. Auch sind die Darsteller/innen nicht charismatisch genug, um die Schwächen der Story zu übertünchen. Und so ist „The Maze Runner“ eine x-beliebige Jugend-Dystopie ohne besonderen Reiz. Zwar gut gemacht und durch die Ausgangslage interessant genug, sodass man bis zum Schluss dabei bleibt und dabei unterhalten wird, aber eben nichts Außergewöhnliches. Immerhin allerdings mit Abstand der stärkste Film der Trilogie – und das will was heißen. Also – prepare yourself. Die nächsten Beiträge dieses Blogs werden schirch.


5,5 Kürbisse

(Bildzitat: © 2014 – Twentieth Century Fox Film Corporation, Quelle http://www.imdb.com)

I Am Legend (2007)

Regie: Francis Lawrence
Original-Titel: I Am Legend
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Drama, Thriller, Horror, Science Fiction
IMDB-Link: I Am Legend


Es ist irgendwie deppert, wenn man der einzige Überlebende in New York ist, das ansonsten nur von ungustiösen Zombies bevölkert wird. Und es noch depperter, wenn man es als Wissenschaftler in der Hand gehabt hätte, das Schlamassel zu verhindern, aber daran gescheitert ist. Und noch dazu die ganze Familie verloren hat. Nur noch die treue Schäferhündin Samantha hält die Stellung in Robert Nevilles Kampf gegen die Dämonen – die eigenen und die da draußen. Will Smith spielt diesen zerrissenen Survival-Experten gewohnt charismatisch, auch wenn ihm der Schäferhund immer wieder die Show stiehlt. Aber so ist das eben mit Hunden am Set, dagegen hast du selbst als Superstar keine Chance. „I Am Legend“ ist dennoch lange Zeit eine Will Smith-Soloshow, ehe der Film gegen Ende hin ein paar nötige Kapriolen schlägt, um die Geschichte vorwärts und zu einem Ende zu bringen. Über dieses lässt sich dann trefflich streiten, aber der Weg dahin ist spannend inszeniert. Insgesamt zementiert „I Am Legend“ den Legendenstatus von Will Smith wohl weniger, als er das im Sinn gehabt hätte, aber als spannender Unterhaltungsfilm ist er schon in Ordnung. Und das verwahrloste New York, das von Hirschen und anderen Wildtieren zurückerobert wird, ist ein Hingucker und atmosphärisch dicht umgesetzt. Allein dafür lohnt sich die Sichtung schon mal.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Sunshine (2007)

Regie: Danny Boyle
Original-Titel: Sunshine
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Science Fiction, Thriller
IMDB-Link: Sunshine


Was macht man, wenn die Sonne zu erlöschen und alles Leben auf der Erde zu vernichten droht? Ganz klar: Man wirft eine Atombombe auf das Scheißding. Die menschliche Lösung für fast alle Probleme. Immerhin hat Bruce Willis auf diese Weise schon Armageddon verhindert. In Danny Boyles Science Fiction-Thriller „Sunshine“ geht man das Ganze aber etwas profunder an. Hier ist die Bombe sozusagen das Starterkabel, das den stotternden Motor der Sonne wieder anspringen lassen soll. Zu diesem Zweck reist eine Crew von Spezialisten (darunter Cillian Murphy, Rose Byrne, Chris Evans, Michelle Yeoh und Benedict Wong) mit dem Raumschiff Icarus II Richtung Sonne. Unterwegs nehmen sie aber ein seltsames Notsignal auf – von der verschwunden geglaubten Icarus I, die auf der gleichen Mission unterwegs war, von der man aber nie wieder etwas gehört hat. „Sunshine“ ist ein echter Nägelbeißer und dabei stilistisch so atemberaubend schön umgesetzt, wie es nur Danny Boyle kann. Der finale Showdown ist ein flirrender Fiebertraum aus Farben und Formen und wird vom Zuseher mehr erfühlt als gesehen. Das ist mutiges und originelles Kino, wie man es viel öfter sehen möchte. Die Logik der Handlung ist hier weniger wichtig als das visuelle Erleben, als der Bilderrausch. Überwältigungskino im besten Sinne.


7,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Love and Monsters (2020)

Regie: Michael Matthews
Original-Titel: Love and Monsters
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Abenteuerfilm, Komödie, Action, Science Fiction
IMDB-Link: Love and Monsters


Manchmal ist es bei Filmtitel sehr simpel: You get what you see. „Snakes on a Plane“ ist so ein Beispiel. „Love and Monsters“ von Michael Matthews ein anderes. Es geht um die Liebe. Und um Monster. Und wie man Letztere überwindet, um Ersteres zu bekommen. So einfach ist das. Also geht es im Film nur darum, dass der eher patscherte Joel (Dylan O’Brien) nach der Apokalypse 80 Meilen durch monsterverseuchtes Land latscht, um seine Jugendliebe Aimee (Jessica Henwick) wiederzufinden. Ihm zur Seite stehen dabei ein oscarverdächtig aufspielender Hund und zeitweise der mürrische Survivalexperte Clyde (Michael Rooker) sowie das junge Mädel Minnow (Ariana Greenblatt). Wer da an „Zombieland“ denkt, hat jedenfalls die gleichen Assoziationen wie ich. Überhaupt ist der Film – böse gesagt – ein Rip-Off des saukomischen Zombie-Krachers von Ruben Fleischer. Originelle eigene Ideen sucht man hier vergebens. Am ehesten macht der Film noch eine überraschende Schleife im letzten Drittel, aber auch diese Entwicklungen reißen den routinierten Filmschauer nicht aus dem Sofa. Was aber dann doch für „Love and Monsters“ spricht, ist der Unterhaltungswert. Er ist flott inszeniert, wird von Dylan O’Brien in der Hauptrolle gut getragen und das Monster-Design ist liebevoll und eher zum Schmunzeln als zum Fürchten anregend umgesetzt. Im Vergleich zu „Zombieland“, und ja, wie schon gesagt, diesen Vergleich muss sich „Love und Monsters“ jedenfalls gefallen lassen, kommt der Humor aber etwas zu kurz, und auch die Charaktere sind in „Zombieland“ denkwürdiger. Aber gut, Woody Harrelson ist nun mal Woody Harrelson – ein Michael Rooker kann da beim besten Willen nicht mithalten. Unterm Strich bleibt also „Love and Monsters“ aufgrund fehlender Originalität und nur sparsam eingesetztem Humor doch unter seinen Möglichkeiten, aber für einen unterhaltsamen Filmabend reicht es allemal. (Im Bild oben ist übrigens keines der angesprochenen Monster zu sehen – nur zur Klarstellung.)


5,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Planet der Affen (2001)

Regie: Tim Burton
Original-Titel: Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Abenteuerfilm, Science Fiction, Action
IMDB-Link: Planet of the Apes


Da ich vor einiger Zeit die originale Planet der Affen-Filmreihe hier rezensiert habe und die neue Origin-Trilogie ohnehin schon vor einiger Zeit auf diesem Blog besprochen wurde (sehr wohlwollend im Übrigen), heißt es nun, die Hosen runterzulassen und zu zeigen, wie weit die Affenliebe geht. Denn Tim Burtons Versuch zu Beginn des neuen Jahrtausends, die Filmreihe wiederzubeleben, ist cineastisch harte Kost. Ein im Grunde ziemlich sinnloser Film mit sinnloser Handlung, der lediglich mit den für damaligen Verhältnissen sehenswerten Costume Designs und Masken punkten kann. Aber diesem zeitlichen Zwischending zwischen alter Filmreihe und neuer Trilogie fehlt der Charme und der gesellschaftssatirische Ansatz der ersten Filme wie auch das kohärente Storytelling und die Ernsthaftigkeit der neuen Trilogie. Man könnte sagen: Tim Burtons Film vereint von beiden Welten das Schlechteste. Dass dann auch noch Mark Wahlberg, der in seiner Karriere mit „The Departed“ nur einen wirklich herausragenden Moment hatte, die Last der Hauptrolle stemmen muss, ist der letzte Gnadenschuss, den der Film noch braucht, um endgültig in der Versenkung zu verschwinden. Als Gegenspieler macht Tim Roth seine Sache gut, an seiner eiskalt-dämonischen Darstellung liegt es nicht, dass der Film so missglückt ist, wie er ist, aber ein Affe allein macht eben auch noch keine Herde. Und so bleiben am Ende ein paar gelungene Schauwerte in Sachen äffischer Mimik, stellenweise recht gelungene Action und eben Tim Roth, die dafür sorgen, dass man – wenn man konsequent für zwei Stunden das Hirn ausschalten kann – dann doch bis zum Ende durchhält. Klappe zu, Affe tot.


3,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Die Schlacht um den Planet der Affen (1973)

Regie: J. Lee Thompson
Original-Titel: Battle for the Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 1973
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Battle for the Planet of the Apes


Nach dem vierzigsten Messerstich röchelte Caesar mit letzter Kraft: „Mein letzter Wille – benennt einen Salat nach mir!“ Und so ward es geschehen. Der Caesar Salad steht heute für zwei Dinge: Ein schmackhaftes Salatgericht mit einem eigens kreierten Dressing, Croutons und Parmesan einerseits, und für den unglaublichen Salat, den der Hauptaffe in der Planet der Affen-Reihe durch seine unmotivierte Expedition in die verbotene Stadt, die Welt der Menschen angerichtet hat. Wäre er hübsch zuhause geblieben, aber nein, der angeblich so kluge Primat möchte sich ein paar Home Videos seiner Eltern Zira und Cornelius ansehen – als hätte er nicht genug damit zu tun, seine Affenbande zusammenzuhalten und sie davon abzuhalten, den Menschen, die seit der Eroberung vom Planet des Affen versklavt wurden, den Knüppel zu geben. Dazu macht der eigene Sohn gerade eine pubertäre Phase durch. Wie gesagt: Wäre er einfach zuhause geblieben, dann wären die Menschen nicht in ihren Schulbussen ausgerückt, um den Affen den Garaus zu machen. Und dann hätten wir alle nicht diese fürchterlich lahmen Kampfszenen sehen müssen, die jene aus dem Vorgängerfilm noch mal dramatisch unterbieten. Wer hier konzentriert bei der Stange bleibt, ist cineastisch hartgesotten. Mir ist es nicht gelungen. Zu fad, zu banal, zu vorhersehbar und zu lahm ist das Geschehen auf dem Schirm. Und wirklich alle Charaktere sind so eindimensional und langweilig und ja, auch unsympathisch, dass man am Ende einfach hofft, dass dann doch irgendeiner noch einen auf Charlton Heston macht, auf einen roten Knopf drückt und Primaten wie Homo Sapiens gleichermaßen in die ewige Verdammnis schießt. Es ist nämlich wirklich wurscht, wer die Keilerei gewinnt. Hauptsache, der Film ist aus.


2,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Eroberung vom Planet der Affen (1972)

Regie: J. Lee Thompson
Original-Titel: Conquest of the Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 1972
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Conquest of the Planet of the Apes


Natürlich ist die Frage naheliegend: Wie konnten Affen die Herrschaft über die Menschen übernehmen? Diese Frage zu beantworten versucht „Eroberung vom Planet der Affen“ von J. Lee Thompson, der vierte Film der Filmreihe. Wir haben in den ersten beiden Filmen gesehen, wie Menschen in die Zukunft reisten, um festzustellen, dass dort die Affen das Sagen haben, wir haben im qualitativ erfreulichen dritten Teil gesehen, wie Affen aus der Zukunft auf die Erde der Jetztzeit kommen und welch Schicksal sie dort erfahren, nachdem die Menschen erst einmal herausgefunden haben, wie das in der Zukunft für sie so laufen wird, und nun versucht man, diese beiden Elemente der Reise in die Zukunft und die Reise in die Vergangenheit zu verbinden und in den Teilen 4 und 5 die Geschichte rund um den intelligenten Revoluzzer Caesar (Roddy McDowall), dem Sohn von Zira und Cornelius, fertig zu erzählen. Das hätte ja auch alles sehr gut ausgehen können, nur sollte man dann nicht die gut gemeinte Sozialkritik in dummen Plattitüden verpuffen lassen und die Action so inszenieren dürfen, dass man die Szenen besser in die Hände eine Schülertheatergruppe gelegt hätte. „Eroberung vom Planet der Affen“ ist ein klarer Fall von „hat sich stets bemüht“ im Dienstzeugnis. Die gesellschaftskritische Komponente ist zu gewollt und zu plump geraten, die Revolution dann zu schnell abgehandelt und schlampig erzählt, und die Action zu langatmig und fad. Der Stoff in anderen Händen hätte durchaus Potential gehabt (allerdings auf zwei Filme aufgeteilt), so aber sollte man Teil 4 und 5 gedanklich lieber zu den Akten legen und sich noch einmal die neue Trilogie mit Andy Serkis als Caesar zur Gemüte ziehen, die eine weitaus intelligentere und spannendere Origin-Story erzählt.


4,5 Kürbisse

(Bildzitat: © 1972 Twentieth Century Fox, Quelle http://www.imdb.com)

Flucht vom Planet der Affen (1971)

Regie: Don Taylor
Original-Titel: Escape from the Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 1971
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Escape from the Planet of the Apes


Nach zwei Teilen, in denen Menschen in die Zukunft auf den Planet der Affen reisten, drehten die Macher im dritten Teil den Spieß mal um und schickten die Affen in die menschliche Vergangenheit. Was prinzipiell nach einem billigen Taschenspielertrick klingt, rettete der Filmreihe noch mal kurzfristig den Allerwertesten, ehe dann Teile 4 und 5 die ursprünglich bittere Satire ins Lächerliche verzerrten. Aber soweit sind wir noch nicht – erst mal schauen wir uns an, was die Filmreihe zur Halbzeit abliefert, als das aus den ersten beiden Teilen bekannte Wissenschaftlerpärchen Dr. Zira und Cornelius samt einem dritten Kumpanen, der allerdings bald dem alten Konflikt zwischen Schimpansen und Gorillas zum Opfer fällt, wortwörtlich auf die Erde unserer Zeit fällt. Anfängliche Skepsis über das Eintreffen dieser seltsamen Gäste aus dem All weicht allmählich so etwas wie Euphorie, und es ist sehr witzig und gleichermaßen entlarvend zu sehen, wie die beiden Affen von den Menschen vereinnahmt werden und schon bald in der hohen Gesellschaft herumgereicht werden wie Celebrities. Da macht der Film vieles richtig und zieht bissig über die Sensationslust der Menschen vom Leder. Doch dass diese Idylle nicht lange währen kann, ist keine große Überraschung. Denn spätestens, als sie vom Heimatplaneten und dessen Schicksal erzählen, klingeln bei einigen militärisch gut vernetzten Menschen die Alarmglocken. Die Geschichte nimmt ihren befürchteten Verlauf, und schon bald müssen Zira und Cornelius feststellen, dass wir Menschen halt schon recht wankelmütige Gfraster sind. Es kommt, wie es kommen muss – und das Ende überzeugt durch eine bittere Konsequenz, die in ihrer Kompromisslosigkeit an Teil 2 erinnert, hier jedoch organischer eingearbeitet und damit weniger aufgesetzt wirkt. So kommt der dritte Teil der Affen-Saga qualitativ annähernd an den ersten Film heran und hält alle weiteren Filme der Reihe deutlich auf Distanz. Es wäre besser gewesen, man hätte es nach diesem Film sein lassen, aber Hollywood schmiedet eben seine Eisen, solange sie heiß sind, und so müssen wir uns hier in diesem Blog in den nächsten Tagen mit den Teilen 4 und 5 herumplagen. Aber wir stehen das gemeinsam durch!


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Rückkehr zum Planet der Affen (1970)

Regie: Ted Post
Original-Titel: Beneath the Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 1970
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Beneath the Planet of the Apes


Tja, da hatten sie den Salat. Mit Planet der Affen einen von Publikum und Kritikern wohlwollend aufgenommenen Erfolg, den Druck, möglichst rasch eine Fortsetzung rauszuheizen, doch keine Ideen dafür. Also taten die Produzenten von „Rückkehr zum Planet der Affen“ das, was fantasielose Produzenten seit Anbeginn der Filmrolle zu tun pflegen: Sie drehten einfach die gleiche Geschichte mit minimalen Variationen noch mal. In diesem Fall streut es den Astronauten Brent (James Franciscus, nicht verwandt mit dem aktuellen Papst) mit seinem Schiff auf den fremden Planeten, er hat keinen Schimmer, wo er sich befindet, ist aber gewillt, den Astronauten Taylor (Charlton Heston) zu finden, der hier irgendwo sein muss, entdeckt, dass der Planet von Affen regiert wird, wird von den Affen gefangengenommen, stößt auf die Wissenschaftlerin Dr. Zira (Kim Hunter), bandelt mit der hübschen, aber schweigsamen Nova (Linda Harrison) an und so weiter und so fort. Im letzten Drittel des Films kommt immerhin die minimale Variation in Form einer weiteren Zivilisation ins Spiel. Das Ende ist grimmig und konsequent und gleichzeitig lächerlich und antiklimatisch – das muss man auch erst mal so hinbekommen … Immerhin hat das Ende sämtliche Türen, die Geschichte zum dritten Mal auf ähnliche Weise zu erzählen, mit Nachdruck zugeschlagen, sodass es für die restlichen Filme dann nur mehr eine übrige Richtung gab und die tatsächlich etwas Neues bieten mussten – was mit dem dritten Teil der Filmreihe auch gut gelungen ist, bevor die Reihe vollends den Bach hinunterging. Aber davon später mehr.


5,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Planet der Affen (1968)

Regie: Franklin J. Schaffner
Original-Titel: Planet of the Apes
Erscheinungsjahr: 1968
Genre: Science Fiction, Action
IMDB-Link: Planet of the Apes


Charlton Heston war unzufrieden. Er warf sich auf die Knie, trommelte mit den Fäusten in den Sand und verfluchte die Menschheit. Anschließend fuhr er nach Hause, kaufte sich ein Gewehr und wurde Präsident der National Rifle Association, um sich die Mitbürger, die unseren Planeten so in den Ruin getrieben haben, dauerhaft vom Leib zu halten. Man müsse ihm die Puffen schon aus den „cold, dead hands“ reißen, so Jahrzehnte später ein immer noch grantiger Heston. Ich versteh’s ja. Da kommst du als Astronaut auf einen recht hübschen Planeten und wirst von Affen (!) gefangengenommen, die hier das Sagen haben. Deine Kollegen werden lobotomiert oder gleich erschossen, das hübsche Mädel aus dem Nachbarkäfig (Linda Harrison) spricht kein Wort, und am Ende stellst du fest, dass die Menschheit, diese Krone der Schöpfung, selbst dieses Schicksal herausgefordert hat. Ich wäre da auch schlecht gelaunt, keine Frage. Da hilft auch kein haariges Affenbussi von der gebildeten Schimpansin Dr. Zira (Kim Hunter) am Ende. Das ist alles einfach echt blöd gelaufen. „Planet der Affen“ ist heute noch ein Lehrstück satirischen Darwinismus, und die Grundanlage des Films ist so simpel wie effektiv und dient dazu, mal kräftig über religiösem Fanatismus, soziale Strukturen und die Selbstverständlichkeit des Menschen, sich die Erde untertan zu machen, herzuziehen. Wenn man bedenkt, dass der Film nun schon über 50 Jahre alt ist, können auch noch die Kostüme und Masken überzeugen. Lediglich bei den Effekten, dem Macho-Gehabe, das Charlton Heston an den Tag legt, und vor allem den lachhaften Dialogen muss man Abstriche machen. Die haben den Test der Zeit nicht gut bestanden. Dennoch ist „Planet der Affen“ ein Sci-Fi-Klassiker, den man als Filminteressierter kennen sollte bzw. der einen solch tiefen popkulturellen Fußabdruck hinterlassen hat, dass man eigentlich ohnehin fast nicht um ihn herumkommt. Über Charlton Hestons Karriere in der NRA hingegen breiten wir lieber den Mantel des Schweigens.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)