1991

Die nackte Kanone 2 1/2 (1991)

Regie: David Zucker
Original-Titel: The Naked Gun 2 1/2: The Smell of Fear
Erscheinungsjahr: 1991
Genre: Komödie
IMDB-Link: The Naked Gun 2 1/2: The Smell of Fear


Ein reicher Industrieller möchte verhindern, dass alternative Energieformen gefördert werden, also schmiedet er ein Komplott, das sicherstellen soll, dass die Menschheit auch weiter mit Kohle, Öl und Atomenergie heizt. Was nach dem Parteiprogramm der FPÖ klingt, ist in Wahrheit der Plot des zweiten Nackte Kanone-Films. Und wieder hängt das Schicksal der Menschheit an einem Mann: Lieutenant Frank Drebin, Spezialeinheit. Doch der hat zunächst andere Sorgen, leidet er doch unter Liebeskummer. Seine Beziehung zu Jane (Priscilla Presley) war von nicht allzu langer Dauer und nun wirft sich die dem schmierigen Quentin Hapsburg (Robert Goulet) an den Hals. Dieser Fall ist also eine persönliche Angelegenheit für Frank Drebin. Kann er die Welt und seine Liebe retten? „Die nackte Kanone 2 1/2“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Films, auch wenn er dessen anarchische Brillanz nicht ganz erreicht. Dafür bietet der zweite Teil die vielleicht lustigste Musikeinlage der Geschichte, wenn Pianist Sam das alte Lied noch einmal, nur noch ein einziges Mal spielen soll. Allein dafür gibt es schon ein Kürbis-Upgrade von soliden 6 auf 6,5 Kürbisse. (Außerdem: Eine Fortsetzung mit der Nummerierung 2 1/2 kann gar nicht mit ganzen Kürbissen bewertet werden, das wäre ein Sakrileg!) Leslie Nielsen trägt erneut den Film, doch diesmal haben auch seine Mitstreiter George Kennedy als Captain Ed Hocken und O. J. Simpson (ja, ganz genau der!) als Nordberg mehr zu tun als im ersten Film, was sie mit gutem Gespür für Timing und Komik meistern. Aber natürlich lässt sich sagen, dass die Nackte Kanone-Filme nie ohne das Genie von Leslie Nielsen funktioniert hätten, dessen seriöses Geschau das perfekte Gegengewicht zum infantilen Humor des Films darstellt und diesen dadurch erst so richtig lustig werden lässt.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle: http://www.imdb.com)

Bill & Teds verrückte Reise in die Zukunft (1991)

Regie: Peter Hewitt
Original-Titel: Bill & Ted’s Bogus Journey
Erscheinungsjahr: 1991
Genre: Science Fiction, Komödie, Fantasy
IMDB-Link: Bill & Ted’s Bogus Journey


„Don’t fear the reaper“, sangen schon 1976 Blue Öyster Cult. Vor allem, wenn der so knuffig ist und mit Akzent spricht wie der von William Sadler gespielte Sensenmann, hat man wenig zu befürchten, selbst wenn man tot ist. Was auf Bill und Ted, die beiden musikalischen Chaoten, die einst historische Persönlichkeiten aus der Geschichte eingesammelt haben und künftig die Zivilisation retten sollen, leider zutrifft. Denn ein Schurke aus der Zukunft hat genug vom Rockgedudel und schickt zwei verpeilte, böse Roboter, die den Teenagern aufs Haar gleichen, in die Vergangenheit, um eben jene zu beseitigen und so den Lauf der Welt zu ändern. Doch Bill und Ted, naiv wie sie sind, lassen sich von so einer Kleinigkeit wie dem eigenen Ableben nicht aufhalten und fordern den Tod persönlich heraus, sie wieder zurückzubringen und den bösen Robotern den Garaus zu machen. Fast nebenbei steht mal wieder die gesamte Menschheit auf dem Spiel, denn wenn es ihnen nicht gelingt, bis zum Abend zurück im Leben zu sein und einen wichtigen Musikcontest zu gewinnen, war’s das mit der schönen Zukunft. Wie schon im ersten Teil besteht die hauptsächliche schauspielerische Leistung von Keanu Reeves und Alex Winter, möglichst debil zu schauen und Luftgitarren anzudeuten. Doch das ist durchaus gewollt – Bill und Ted sind eben nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Dafür haben sie das Herz am rechten Fleck. In der Fangemeinde der mittlerweile drei Bill & Ted-Filme wird sehr oft dieses zweite Abenteuer der beiden musikversessenen Teenies als noch besser und bunter und abenteuerlicher als das erste gelobt. Und ja, „Bill & Teds verrückte Reise in die Zukunft“, wie der deutschsprachige Titel etwas irreführend heißt (denn die meiste Zeit verbringen die beiden in der Nachwelt), ist noch schräger, surrealer und abgefahrener als Teil 1. Leider bin ich allerdings nicht unbedingt ein Fan dieser Richtung, denn noch mehr als der erste Film zerfällt dieses zweite Abenteuer in Stückwerk. Einzig die Figur des Todes erachte ich als eine gelungene Ergänzung dieses filmischen Universums des Wahnsinns und der Gitarrensolos. Der Rest ist mir zu schrill und zu beliebig. Aber das ist natürlich Geschmackssache.


4,5 Kürbisse

(Bildzitat: © 1991 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved. Quelle http://www.imdb.com)

Terminator 2 – Tag der Abrechnung (1991)

Regie: James Cameron
Original-Titel: Terminator 2: Judgment Day
Erscheinungsjahr: 1991
Genre: Action, Science Fiction, Thriller
IMDB-Link: Terminator 2: Judgment Day


Terminator aus dem Jahr 1984 war ein Überraschungserfolg und machte Arnold Schwarzenegger quasi über Nacht zum Superstar. Kein Wunder, dass eine Fortsetzung her musste. Und weil das Konzept bewährt ist, erzählt man die gleiche Geschichte noch mal, nur ein paar Jahre später und mit umgedrehten Rollen: Der Böse aus Teil 1 darf nun gut sein. Gähn. Kennt man ja alles schon, da ist den Drehbuchautoren und Produzenten mal wieder nichts Neues eingefallen, und man melkt die Kuh, bis sie tot ist. Aber hoppla – warum ist dieser Film dann plötzlich so sagenhaft gut? Wie kann es sein, dass die Effekte, die mittlerweile ja auch schon wieder fast 30 Jahre auf dem Buckel haben, immer noch so unglaublich realistisch wirken? Und ist da auf einmal so etwas wie eine Charakterentwicklung zu sehen? Und die Spannung! Die Daumenschrauben werden von der ersten bis zur letzten Minute fest angezogen, und man erwischt sich Nägel beißend in die Couch gedrückt. Herrschaftszeiten – der Film ist fast drei Jahrzehnte alt und eine verdammte Fortsetzung! Wie kann das funktionieren? Man muss einfach festhalten, dass James Cameron damit ein Meisterwerk der Filmgeschichte gedreht hat. Ein stilbildendes Werk, das neue Maßstäbe gesetzt hat, an denen sich ein guter Actionkracher auch heute noch messen lassen muss. Der Film nimmt sich da Zeit, wo er Zeit braucht, um den Zusehern die Figuren näher zu bringen. Aber ansonsten drückt er gnadenlos aufs Gaspedal – und das ohne CGI-Gewitter, sondern mit klug dosierten und exzellent umgesetzten praktischen Effekten. Fast beiläufig gelingt es Cameron auch noch, ethische Fragen über Moral und den Wert des Lebens einzubauen, und das, ohne dass der Diskurs aufgesetzt wirkt oder mit erhobenem Zeigefinger daherkommt. Neben „Star Wars Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ vielleicht die beste Fortsetzung der Filmgeschichte. Ein Film, den man gesehen haben muss.


9,0
von 10 Kürbissen

(Bildzitat: Quelle imdb.com)