Das Vermächtnis der Tempelritter (2004)

Regie: Jon Turteltaub
Original-Titel: National Treasure
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Abenteuerfilm, Action
IMDB-Link: National Treasure


Nicolas Cage ist selbst ein „National Treasure“. Ganz ehrlich: Es gibt sonst keinen Schauspieler, der einen derartigen Enthusiasmus gepaart mit brutalstem Overacting selbst in den miesesten Filmen und kleinsten Rollen ins Feld wirft. Wenn man sich seine Glanzleistungen wie zB in Prisoners of the Ghostland ansieht, dann ist sein Spiel in „Das Vermächtnis der Tempelritter“ (original eben „National Treasure“) fast schon als subtil, ja beinahe lethargisch zu bezeichnen. Natürlich fehlt es nicht an weit aufgerissenen Augen und bedeutungsvollen Blicken, auch Diane Kruger wird hinreichend angeschmachtet, aber man hat das alles schon expressiver gesehen. Vielleicht hat sich der gute Cage ein Vorbild an Harrison Fords Indiana Jones genommen, der ja eher den Typus „sarkastischer Stoiker“ verkörpert. Insgesamt ist „Das Vermächtnis der Tempelritter“ ganz klar der Versuch, die erfolgreichen Indiana Jones-Filme zu imitieren und dabei eine Prise „Da Vinci Code“ reinzubringen, und phasenweise geht das auch ganz gut auf. Es macht Spaß, Cage, Kruger und Justin Bartha als humorvollem Sidekick beim Lösen alter Rätsel zuzuschauen. Es gibt Särge, Skelette, Kirchen, alte Schriften mit geheimen Karten darauf, es gibt Codes zu knacken und etwas zu stehlen, was man eigentlich gar nicht stehlen kann (hier kommt ein bisschen „Ocean’s Eleven“ dazu), das Tempo ist gut, Sean Bean darf mal wieder den Bösen spielen (eine Routineübung für den Herrn), Jon Voight wie immer finster schauen, auch Christopher Plummer sagt zu Beginn zwei Sätze, die Action ist solide inszeniert, das Setting geheimnisvoll und voller morscher Holzbretter, beleuchtet wird durch Fackeln und man spürt förmlich den Hauch der Geschichte, der eben diese Fackeln zum Zucken bringt. Nichts davon ist irgendwie auch nur ansatzweise originell oder neuartig, aber dank Jon Turteltaubs routinierter Regie ist der Film kurzweilig und in seinem offensichtlichen Versuch, den ausgetretenen Pfaden abenteuerlicher Filmklassiker zu folgen, durchaus sympathisch.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: © Disney Enterprises, Inc./Jerry Bruckheimer, Inc, Quelle http://www.imdb.com)

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