Red Eye (2005)

Regie: Wes Craven
Original-Titel: Red Eye
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Thriller
IMDB-Link: Red Eye


Nun hat also Cillian Murphy seinen Oscar. Wohlverdient, wie viele meinen, auch wenn ich persönlich in dieser Award-Season Paul Giamatti für seine wunderbar vielschichte Darstellung in The Holdovers vorne gesehen hätte. Dass Murphy aber ebenfalls ein Könner seines Fachs ist, steht außer Frage. Das blitzt auch in Wes Cravens Thriller „Red Eye“ aus dem Jahr 2005 mit Rachel McAdams als Hauptdarstellerin durch, wenngleich Cravens Zugang zum Kino mit Sicherheit ein anderer ist als jener von Christopher Nolan. Der Plot ist schnell erzählt: Auf einem Nachtflug erfährt die Hotelmanagerin Lisa, dass ihr sympathischer und hilfsbereiter Sitznachbar auf diesem Flug nicht ganz zufällig auf eben diesem Sitz Platz genommen hat. Schichtet sie den prominentesten Hotelgast, ein Minister des Kabinetts der Vereinigten Staaten nämlich, nicht in eine andere Suite um, muss ihr Vater, der ahnungslos zuhause vor dem Fernseher sitzt, dran glauben. Bis zur Landung muss Lisa dieses Ziel erreichen (was dank Board-Telefone eigentlich nicht allzu schwierig sein sollte), ansonsten ruft der freundliche Herr mit dem sprechenden Namen Jackson Rippner seinen Spezi an, der vor dem väterlichen Haus wartet, und das will ja keiner. Kooperiert Lisa, kommen alle wunderbar aus der Sache raus – mit Ausnahme des Ministers natürlich. Doch Lisa ist zäher, als der Auftragskiller erwartet, und so entspinnt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, das nach der Landung seine Fortsetzung findet. Zugegeben, die Geschiche ist recht dünn. Eine Oscarnominierung für das beste Drehbuch durfte man dafür nicht erwarten, und die ist schließlich auch nicht eingetreten. Aber McAdams und Murphy machen ihre Sache gut, und oft liegt ja in der Kürze die Würze. Es muss nicht immer ein wahnsinnig komplexer Plot sein, den man nur mit Hochschulabschluss versteht, sondern oft reicht es aus, zwei Menschen mit sehr gegensätzlichen Interessen in einem engen Raum einzusperren und aufeinander wirken zu lassen. Voilà – fertig ist der Thriller. „Red Eye“ ist mit Sicherheit kein Film, der einem noch lange im Gedächtnis bleibt und zu dem man immer wieder zurückkehrt, doch für die Dauer der Sichtung unterhält er auf gutem Niveau, was vor allem an McAdams liegt, die ihre Lisa glaubwürdig und sympathisch anlegt und somit eine Figur schafft, mit der man sich identifizieren kann. Insgesamt ist „Red Eye“ wohl als überdurchschnittliches B-Movie einzuordnen, aber es muss ja nicht immer das Haubenmenü sein. Manchmal schmeckt es am Würstlstand eben auch gut.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle: http://www.imdb.com)

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