Satire

Disaster Movie (2008)

Regie: Jason Friedberg und Aaron Seltzer
Original-Titel: Disaster Movie
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: „Komödie“, „Satire“
IMDB-Link: Disaster Movie


Ich darf an dieser Stelle auf meine Bewertungsskala verweisen. 0,5 Punkte vergebe ich für den „beschissensten, sexistischsten, rassistischsten, dümmsten Film, der jemals gedreht wurde. Jeder Einzelne, der daran beteiligt ist, sollte dafür lebenslanges Berufsverbot bekommen.“ Herzlichen Glückwunsch, Mr. Friedberg, Mr. Seltzer, Sie haben mit „Disaster Movie“ die  Benchmark gelegt. Kurz war ich in Versuchung, diesem Film sogar glatte 0 Punkte zu geben und damit gegen meine Bewertungsprinzipien zu verstoßen, aber ich konnte es mir gerade noch so verkneifen. An sich finde ich ja durchaus einen Zugang zu Filmparodien. Filme wie „Hot Shots“, „Hot Shots – der zweite Versuch“ oder „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, die diverse Genres und Filmklassiker aufs Korn nehmen, haben mich als Kind schon extrem amüsiert und tun es heute auch noch. Umso schlimmer ist für mich das „Disaster Movie“ (welch passender Name übrigens). Wenn man wirklich jede Szene aus derben Zoten, sexuellen Anspielungen auf vorpubertärem Teenager-Niveau und Fäkalien aufbaut und das Ganze auch noch dermaßen stupide wiederholt, bis selbst der letzte Anflug eines Gags totgetreten ist, hat das für mich nichts mehr mit einer Parodie zu tun. Wie kann es sein, dass das gesamte Team, das an diesem Film beteiligt war, nicht nur dermaßen humorbefreit ist, sondern über so viel geballten schlechten und den IQ und die Empathie einer Stubenfliege beleidigenden Geschmack verfügt, dass niemand am zweiten, spätestens dritten Drehtag dazwischengegangen ist und die Leute nach Hause geschickt hat? Und was zum Geier hatten die beiden Regisseure und Drehbuchautoren Aaron Seltzer und Jason Friedberg gegen den ganzen Cast in der Hand?

Platz 5 der 100 schlechtesten Filme auf IMDB ist so etwas von verdient! Ich kann nur eindringlich warnen vor diesem Film – er tötet gnadenlos Gehirnzellen und man gibt beim Ansehen ein bisschen was von seiner Menschenwürde ab, als würde man seine Seele an den Satan des Kinos verkaufen.

Und damit steht die Benchmark. Wer dieses Niveau noch unterbieten kann, gehört an die Wand gestellt.


0,5
von 10 Kürbissen

Operation Avalanche (2016)

Regie: Matt Johnson
Original-Titel: Operation Avalanche
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Satire, Thriller
IMDB-Link: Operation Avalanche


War Neil Armstrong 1969 der erste Mensch auf dem Mond, oder war er es nicht? Um diese Frage wird ja seit Jahrzehnten gestritten. Aluhüte werden befragt, im Chemtrail-Satz gelesen, es ist alles nicht so einfach, denn niemand von uns war ja dabei. Alles, was wir als Beweis haben, sind ein paar grobkörnige Schwarzweißaufnahmen und das Ehrenwort von Uncle Sam. Matt Johnson, ein kanadischer Filmemacher, dachte sich Folgendes: ‚Nehmen wir an, das Ganze wäre tatsächlich eine große Verschwörung gewesen – irgendwer musste ja dann die Bilder der Mondlandung faken. Und das wäre doch eine verdammt gute Geschichte, jene über die Filmemacher, die diese Mondlandung nachstellen.‘ Und so passierte nun Folgendes: Matt Johnson drehte einen Film mit Matt Johnson in der Hauptrolle, der als Matt Johnson vorgibt, einen Dokumentarfilm über die 60er Jahre der NASA zu drehen, um in den Räumlichkeiten der NASA einen Film zu drehen über ein Filmteam, das in den 60er Jahren bei der NASA angeblich einen Dokumentarfilm dreht, aber in Wahrheit die Mondlandung nachstellt. All das im besten Mockumentary-Style als abendfüllender Spielfilm. Die NASA hatte keinen Plan, stellte aber brav für fünf Drehtage die Räumlichkeiten zur Verfügung und ist jetzt leicht angepisst, nachdem der Film nun fertig und alles Andere als eine Doku über die NASA der 60er Jahre ist. Allein schon für diese Chuzpe gibt’s mal einen halben Bewertungspunkt extra. Der Film an sich ist, sofern man sich auf diesen Stil einlassen kann, phasenweise recht witzig (allerdings auf eine subtile, hintergründige Weise) und bekommt dann auch noch Thriller-Elemente, die allerdings ein bisschen fehlplatziert wirken angesichts der Komik der ersten Hälfte. Auch hat „Operation Avalanche“ unübersehbare Längen. So bleibt das Ganze ein wenig unter den Möglichkeiten zurück, bietet aber dennoch gute Unterhaltung.


6,5
von 10 Kürbissen

Die Rechnung ging nicht auf (1956)

Regie: Stanley Kubrick
Original-Titel: The Killing
Erscheinungsjahr: 1956
Genre: Krimi, Satire
IMDB-Link: The Killing


Kubrick war ein Genie. In seinem bereits dritten Film spielt er alle Stückerln. Eine nicht-linear erzählte Geschichte eines Raubüberfalls wird zum satirischen Kommentar auf Kriminalfilme an sich, die Kameraführung ist exzellent, die Figuren sind interessant und die Dialoge voller Sprachwitz. Die Handlung ist rasch erzählt: Der Ganove Johnny plant einen Überfall auf eine Pferderennbahn und kollaboriert zu diesem Zweck mit zwei der dortigen Angestellten und einigen alten Kumpanen. Alles ist minutiös durchgeplant, quasi deppensicher. Aber wie so oft machen Gier und Dummheit (in der Kombination immer noch der Partycrasher schlechthin) den ausgefeilten Plan zunichte. Und ehe man es sich versieht, sind Wohnungsböden neu ausgelegt mit Leichen und das Geld flattert ins Nichts davon. Spannend, toll gefilmt und amüsant. Mr. Kubrick, diese Rechnung ging auf!


8,0
von 10 Kürbissen