Regie: Isabel Coixet
Original-Titel: Elegy
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Drama, Liebesfilm
IMDB-Link: Elegy
Alte Collegeprofessoren, die Affären mit jungen Studentinnen haben – willkommen in der Welt von Philip Roth. Kaum ein anderer Schriftsteller hat dieses Topos so kultiviert wie der ewige Beinahe-Nobelpreisträger. Spannend ist, dass sich mit Isabel Coixet eine Regisseurin um die Umsetzung einer seiner Romane bemüht hat. Und ihr ist mit „Elegy“ ein sehr feinfühliger, melancholischer Film gelungen, der Ben Kingsley – und in einer Nebenrolle Dennis Hopper – über das Altern, die Liebe und den Tod sinnieren lässt, uralte Themen, die schon vielfach filmisch umgesetzt wurden, aber dennoch immer wieder faszinieren, da sie an unseren ursprünglichsten Ängsten und Bedürfnissen rütteln. Und wenn man dann noch Penélope Cruz und ihre perfekt geformten Brüste zu Gesicht bekommt, kann eigentlich fast nichts mehr schief gehen. Vielleicht ist „Elegy“, diese Studie über den alternden Mann, der erst zu lieben lernen muss, ein wenig zu lang geraten. Vielleicht setzt der Film ein klein bisschen zu viel auf die Melodramatik sanft gespielter Klaviertöne als Hintergrundbegleitung. Vielleicht sind die Dialoge etwas zu geschliffen, um wahr zu sein. Allerdings wirkt „Elegy“ in seinen besten Momenten wie ein Traum, oder vielmehr wie der Zustand zwischen Schlaf und dem Aufwachen. Kennt ihr das, wenn ihr in jenen Momenten, die vielleicht nicht länger als ein paar Millisekunden lang andauern, plötzlich die ganze Welt begreift? Doch bevor ihr diese Erkenntnisse festhalten könnt, verblassen sie auch schon wieder und werden von der Realität des Erwachens beiseite gedrückt. So in etwa wirkt „Elegy“. Als Film hat das Werk seine unübersehbaren Schwächen, aber dennoch blieb ich gerne zwei Stunden lang in dieser leisen, melancholischen Welt voller Liebe und Tod.
6,5
von 10 Kürbissen