Regie: Stephen Herek
Original-Titel: Bill & Ted’s Excellent Adventure
Erscheinungsjahr: 1989
Genre: Science Fiction, Komödie
IMDB-Link: Bill & Ted’s Excellent Adventure
Manchmal braucht man einfach eine gehörige Portion Schwachsinn. Und manchmal wird Schwachsinn Kult, wie „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“. So ganz nachvollziehen lässt sich das nicht immer, aber dennoch kann man getrost attestieren, dass dieses überdrehte Zeitreise-Abenteuer mit einem blutjungen Keanu Reeves und Alex Winter in den Hauptrollen jede Menge unschuldigen Charme versprüht. Die beiden verpeilten Teenies, die gelegentlich Pech beim Denken haben und davon träumen, als Musiker berühmt zu werden (ohne jedoch überhaupt ihre Instrumente spielen zu können), werden durch einen mysteriösen Herren aus der Zukunft auf eine Zeitreise in die Vergangenheit geschickt, da der Fortbestand der Zivilisation davon abhängt, dass die beiden Flachwurzler ihren Geschichte-Vortrag an der Schule bestehen. Und was ist besser als learning by doing? Also sammeln sie auf dem Weg durch die Geschichte allerlei historische Persönlichkeiten ein, um hautnah von ihnen zu lernen. Der Witz an der ganzen Sache besteht darin, dass eben diese honorigen Herrschaften und Damen ganz einfach mittels Telefonzelle eingesammelt und im Amerika der späten 80er-Jahre ausgesetzt werden. Es ist schon witzig zu sehen, wenn Napoleon beispielsweise seine Vorliebe für Wasserrutschen entdeckt oder vom Eissalon einen „Orden“ ans Revers gesteckt bekommt für die erfolgreiche Bewältigung eines Rieseneisbechers. Oder wenn Dschingis Khan die Vorzüge moderner Baseballschläger gegenüber seiner Keule entdeckt. Das macht schon Laune. Allerdings ist „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“ ehrlicherweise schon ein gutes Stück davon entfernt, ein guter Film zu sein. Was auch an den Hauptcharakteren liegt, die zwar liebenswürdig doof sind, aber doch etwas over the top dargestellt werden. Auch diverse Logikfehler fallen immer wieder auf – man merkt, dass es im Drehbuch weniger darum ging, eine in sich kohärente Zeitreisegeschichte zu verfassen als so viele schräge Einfälle wie möglich zu verarbeiten. Und so bleibt der Film ein Stückwerk mit einigen wirklich netten, denkwürdigen Szenen, aber auch viel Ballast. Die Botschaft am Ende kann ich aber nur unterschreiben: „Be excellent to each other!“.

5,5 Kürbisse
(Bildzitat: © 1989 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved, Quelle http://www.imdb.com)


