Regie: Barbara Albert
Original-Titel: Böse Zellen
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Drama, Episodenfilm
IMDB-Link: Böse Zellen
Manu (Kathrin Resetarits) macht in Rio de Janeiro Urlaub, und auf dem Rückflug stürzt das Flugzeug ab. Wie durch ein Wunder überlebt sie. So die Eingangssequenz von Barbara Alberts Episodenfilm „Böse Zellen“. Schnitt. Sechs Jahre später. Manu ist verheiratet mit Andreas (Georg Friedrich), hat eine kleine Tochter und geht noch immer gern mit ihrer besten Freundin Andrea (Ursula Strauss) feiern. An einem Abend kommt es zur Katastrophe, als Manu am Heimweg von einem entgegenkommenden abgeschossen wird und stirbt. Episodenhaft wird im Anschluss aus dem Leben von Menschen erzählt, die mehr oder weniger das soziale Netz von Manu geformt haben. Der trauernde Witwer fängt sich etwas mit Andrea an. Manus Schwester hat ein massives psychisches Problem, vielleicht auch ein Drogenproblem, und lässt sich von einem einbeinigen Lustmolch aushalten. Der Bruder, ein verpeilter Lehrer, verschaut sich ein bisschen in eine Schülerin, die wiederum Probleme mit ihrer Mutter hat, die sie kaum wahrzunehmen scheint, da sie selbst all ihre Aufmerksamkeit auf den Gendarmen Karl legt, in den sie verschossen ist. Ein Mitschüler wiederum, der das entgegenkommende Auto gelenkt hat, fühlt sich schuldig an der Querschnittslähmung seiner Freundin, die damals ebenfalls im Auto gesessen ist. Eine weitere Mitschülerin, die in der Schule gemobbt wird, legt Séancen. Und irgendwie geht das alles nicht wirklich zusammen, die Geschichten bleiben kaleidoskopartig aufgefächerte Bruchstücke. Das verbindende Element aller Figuren und Geschichten ist eine tiefe innere Einsamkeit und die Unfähigkeit, diese zum Ausdruck zu bringen oder etwas dagegen zu tun. Ein Feelgood-Movie ist „Böse Zellen“ definitiv nicht, eher anstrengend. Auch zeigt der Film deutlich auf, wie schwer es ist, gute jugendliche Darsteller/innen zu casten. Das, was die so spielen, wirkt teilweise arg hölzern. Aber: Die Figuren sind allesamt immerhin so lebensnah dargestellt und viele Episoden in sich geschlossen auch interessant, sodass man dann doch einigermaßen neugierig dranbleibt. Insgesamt ein seltsames Werk – nichts, was man sich öfter ansehen muss.
5,5
von 10 Kürbissen
… ok da werd ich jetzn sentimental :
BÖSE ZELLEN war der abschlussfilm der ersten SEMAINE DU CINÉMA AUTRICHIEN À PARIS 2004, die auf meine initiative stattgefunden hat (und darauf bin ich wirklich stolz !). ein jahr lang hab ich für die verwirklichung gebraucht – mit finanzieller hilfe des kulturforums – um das auf die beine zu stellen. die bärbel ist damals gekommen, gemeinsam mit der nina kusturica (AUSWEGE), der ruth mader (eröffnungsfilm STRUGGLE) und dem michael haneke als paten der filmwoche. ich kann mich an BÖSE ZELLEN heute kaum noch erinnern, um so mehr aber an NORDRAND, der völlig unerwartet ausverkauft war. meine idee war damals, nur filme zu zeigen, die noch nie in frankreich zu sehen waren und die wir dafür eigens untertiteln mussten : BLUE MOON (andrea maria dusl), DER ÜBERFALL (florian flicker, kam dann 2005 für CRASH TEST DUMMIES nach paris), DONAU (goran rebic), TWINNI (ulrike schweiger), die dokus MODELS, IM TOTEN WINKEL und ELSEWHERE (die grossartigen 4h von nikolaus geyrhalter), ein experimental- (tscherkassky, widrich, minck) und kurzfilmprogramm (zumbühl, kreutzer, meise, antoniazzi, hausner). wir haben auch 6 FLASCHKO-kurzfilme von nicolas mahler gezeigt, der uns damals kostenlos (!) ein plakat gemalt hat.
es kamen über 1.500 besucher – die woche war ein highlight meines lebens.
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Wow! Das sind sagenhafte Erinnerungen – und du kannst wirklich stolz darauf sein! Gibt es dieses Filmfest noch bzw. wie lange hat es das gegeben? Übrigens: Bin im Oktober mal für ein Wochenende kurz in Paris – da sollten wir uns dann mal zusammenreden. ;)
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tja, das hat es leider nur noch 2005 gegeben, dann ging der direktor des kulturforums und aus wars mit der finanzierung… im oktober UNBEDINGT melden :-)
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Echt jammerschade, dass solche coolen Projekte oft immer an einer einzigen Person hängen und es nicht weiterging.
Wegen Oktober: Klar doch! Alles Weitere dann per WhatsApp.
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