Godzilla Minus One (2023)

Regie: Takashi Yamazaki
Original-Titel: Gojira Mainasu Wan
Erscheinungsjahr: 2023
Genre: Action, Drama, Science Fiction
IMDB-Link: Gojira Mainasu Wan


Was den Österreichern die volkstümliche Schlagermusik ist, ist den Japanern Godzilla: Seit Jahrzehnten bringen gruselige Kreaturen unermessliches Leid über die Bevölkerung und zerstören die Zivilisation, und doch sind sie Teil des kulturellen Erbes. Im nun 37. Godzilla-Film (US-Produktionen wie die verunglückte Gurke von Roland Emmerich eingerechnet) erfindet Takashi Yamazaki, der für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, das Rad bzw. die Echse nicht neu, bettet aber seine Zerstörungsorgien in interessante menschliche Dramen ein. In erster Linie geht es um den Kamikaze-Pilot Koichi Shikishima (Ryonusuke Kamiki), der gleich doppelt Schuld auf sich geladen hat: Nachdem er in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs desertiert, findet er kurz darauf nicht den Mut, mit der Bordkanone seines Flugzeugs den die auf einer Nebeninsel stationierten Mechaniker angreifenden Godzilla zu attackieren. Ob es was gebracht hätte, sei dahingestellt, aber so wird jedenfalls mit Ausnahme von Shikishima und des Chefmechanikers Tachibana die ganze Gruppe von der Riesenechse mit dem schlechten Wutmanagement ausgelöscht. Zurück in Tokio stellt Shikishima fest, dass seine Eltern in den Bombenruinen gestorben sind. Zudem nistet sich die junge Noriko samt Kind, das nicht ihres ist, bei ihm ein. Doch findet Shikishima keine Ruhe, und als Godzilla einige Jahre später erneut gesichtet wird und sich auf den Weg nach Tokio macht, muss sich Shikishima erneut seinen Ängsten stellen. „Godzilla Minus One“ ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert: Zum Einen wäre da eben das fast schon stille Post-Trauma-Bewältigungsdrama rund um Shikishima, auf dem der Fokus in der ersten Hälfte des Films liegt. Zum Anderen ist „Godzilla Minus One“ der erste fremdsprachige Film, der jemals den Oscar für die besten Spezialeffekte einheimsen konnte. Und das durchaus verdient. Zwar bewegt sich Godzilla etwas klobig (das liegt wohl in der Natur der Echse), doch die Inszenierung der Zerstörung wirkt brutal, roh und mitreißend. Ohne ein richtiger Godzilla-Kenner zu sein (neben dem schon genannten Emmerich-Verbrechen kenne ich noch den Ur-Godzilla, die US-Neuinterpretation von Gareth Edwards aus 2014 sowie dessen Nachfolgewerke Godzilla II: King of the Monsters und Godzilla vs. Kong), doch reiht sich „Godzilla Minus One“ hinter dem Gareth Edwards-Film als meine persönliche Nummer 2 unter den Monsterechsenfilmen ein.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle: http://www.imdb.com)

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