Pavel Cuzuioc

Cosmosapiens (2023)

Regie: Pavel Cuzuioc
Original-Titel: Cosmosapiens
Erscheinungsjahr: 2023
Genre: Dokumentation
IMDB-Link: –


In der Dokumentation „Cosmosapiens“ von Pavel Cuzuioc kann man russischen Kosmologen beim Sternderl Schauen und Philosophieren zusehen. Klingt erst einmal gar nicht so schlecht, denn intelligente Menschen, die verstehen, was ein Schwarzes Loch ist, könnten ja durchaus interessante Gedanken teilen. Gibt es ein Leben im All außer abseits unserer Erde? Was bedeutet „Leben“ überhaupt, und wie sieht es aus? Was ist Unendlichkeit? Wie können wir uns mit unserem begrenzten Auffassungsvermögen diesen großen Fragen zuwenden? All das wird aber in „Cosmosapiens“ höchstens mal angerissen und angedeutet. Mehrheitlich sieht Cuzuioc lieber Ziegen zu; entzückende Tiere, keine Frage, wie auch einer der Kosmologen, der sie züchtet, bestätigt, aber halt auch nur bedingt geeignet, um uns die Ausdehnung des Weltalls zu erklären. Bietet der Enkelsohn eines anderen Kosmologen auf seinem Mountainbike profundere Einsichten? Auch nicht wirklich. Und die Studenten, die über die Objektivität und Subjektivität von Shakespeare-Interpretationen mit demselben Wissenschaftler streiten? Hätten sie wohl besser geschwiegen, diese aufgeblasenen Klugscheißer! Gähnende Langeweile überall. Eben dieser Wissenschaftler mit Zottelhaar und einer Vorliebe für Gedankenspiele steht im Zentrum der Dokumentation, und ja, er scheint eine durchaus interessante Persönlichkeit zu sein, doch verzetteln sich Cuzuioc und er in abstrakten Monologen, nach denen man in etwa genauso schlau wie vorher ist und die das eigentliche Thema seiner Wissenschaft, die Kosmologie, oft nur am Rande streifen. Im Übrigen ist dieser Herr ukrainischer Herkunft und musste nach Ausbruch des Kriegs und damit nach Fertigstellung des Kriegs aufgrund politischer Differenzen auswandern, und das ausgerechnet nach Israel, der arme Hund.


3,5 Kürbisse

(Foto: (c) Viennale)