Dean Parisot

Bill & Ted retten das Universum (2020)

Regie: Dean Parisot
Original-Titel: Bill & Ted Face the Music
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Science Fiction, Komödie
IMDB-Link: Bill & Ted Face the Music


Sie waren in der Vergangenheit, sie waren in der Hölle, sie waren im Himmel, und doch ist das Schicksal von Bill und Ted (Alex Winter und Keanu Reeves) immer noch nicht erfüllt. Von den zukünftigen Anführer:innen werden sie zum Rapport gerufen: In ihrer Zeit heute am Abend sollen sie den Song spielen, der alle Menschen vereint und das Universum rettet. Keine leichte Aufgabe, vor allem, wenn man diesen Song noch gar nicht geschrieben hat. Bill und Ted sind klassische Has-Beens, sie hatten ihren Ruhm, doch heute spielen sie in abgefuckten Bars vor 40 Leuten. Und nun sollen sie binnen weniger Stunden den wohl größten Song aller Zeiten schreiben und performen? Doch als alte Zeitreise-Experten fällt ihnen gleich eine Lösung ein: Sie müssen lediglich ein paar Jahre in die Zukunft reisen, denn dann haben sie den Song ja schon geschrieben und aufgeführt und können ihn ganz einfach von sich selbst klauen. Das klingt erst einmal nach einer guten Idee, doch die Ausführung gestaltet sich überraschend schwierig. Parallel dazu machen sich ihre Töchter Billie und Thea (Brigette Lundy-Paine und Samara Weaving) auf den Weg in die Vergangenheit, um ihren Vätern auf eine etwas andere Weise zu helfen. Und schon ist das Zeitreise-Chaos komplett. Und damit werden leider auch die groben Schwächen des Drehbuchs offensichtlich. Denn so viel Charme der dritte Teil der Saga rund um die verpeilten Musiker hat (und Hut ab vor Keanu Reeves, dass er als aktueller Superstar noch einmal in diese schräge Rolle geschlüpft ist), so wenig Sinn macht das Drehbuch. Ja, Zeitreise-Geschichten sind per se logisch herausfordernd, und doch hat man hier das Gefühl, dass man sich um Paradoxen, Zeitlinien und Konsequenzen so gut wie gar keine Gedanken gemacht hat – Hauptsache, die Heldinnen und Helden stürzen von einer absurden Situation in die nächste. Das ist schade. Denn abgesehen von dieser groben Schwäche hätte der Film durchaus Potential gehabt, die ersten beiden Teile in den Schatten zu stellen. Man merkt jedenfalls, mit wie viel Laune alle Beteiligten an die Sache herangehen. Aber so bleibt auch der dritte Teil der Geschichte wie auch die beiden Filme davor nur ein lauwarmes Vergnügen mit einigen tollen Stellen, aber eben auch vielen Schwächen.


5,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall (1999)

Regie: Dean Parisot
Original-Titel: Galaxy Quest
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Komödie, Satire, Science Fiction, Action
IMDB-Link: Galaxy Quest


Bei Grabthars Hammer – an dem Film scheiden sich die Geister. Für die Einen ist diese unverblümte Raumschiff Enterprise-Parodie (inklusive stilechter Papplandschaften) eine erfrischende, lustige Satire mit einer großartigen Besetzung, die sichtlich Spaß hat an der Sache, für die Anderen ist der Film doof und unlustig und rückt viel zu sehr Sigourney Weavers Brüste in den Fokus. Ich bekenne: Ich gehöre zur ersten Fraktion. Ich mochte den Film schon mit der ersten Sichtung als Jugendlicher, und daran hat sich nichts geändert. Ich lachte vielleicht mit fast 40 über andere Stellen, aber ich lache trotzdem. Die Story: Die Darsteller einer allmählich in Vergessenheit geratenen Science Fiction-Serie geraten auf einer Comic Convention an Außerirdische, die die Fernsehübertragungen erhalten haben und glauben, dass alles darin echt sei, und die Crew des Raumschiffes ihnen helfen kann, einen Krieg gegen böse Unterdrücker zu gewinnen. Natürlich dauert es eine Weile, bis a) die Schauspieler begreifen, dass sie für echt gehalten werden und b) die Außerirdischen begreifen, dass sie sich vielleicht die falsche Hilfe gesucht haben. Die Slapstick-Szenen, die daraus resultieren, sind rasend komisch. „Galaxy Quest“ ist keine anspruchsvolle Komödie, sie ist zuweilen etwas einfach gestrickt und derb, aber die Chemie zwischen allen Darsteller:innen stimmt, der Film ist keinen Moment langweilig und die Parodie auf Star Trek mehr als gelungen. Vor allem Tim Allen als sich selbst maßlos überschätzender Hauptdarsteller/Captain macht seine Sache sehr gut, aber ihm steht mit der schon angesprochenen Sigourney Weaver, Alan Rickman, Tony Shalhoub, Sam Rockwell und Daryl Mitchell eine hochkarätige Crew zur Seite, die alle ihre komödiantischen Momente haben. Kurz zusammengefasst: „Galaxy Quest“ ist vielleicht der unterhaltsamste Star Trek-Film.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: © 1999 Paramount HE, Quelle http://www.imdb.com)