Aneil Karia

The Long Goodbye (2020)

Regie: Aneil Karia
Original-Titel: The Long Goodbye
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Drama
IMDB-Link: The Long Goodbye


Riz Ahmed ist ein vielseitiger und interessanter Künstler, der bei mir bislang unter dem Radar geflogen ist. Doch spätestens mit seiner Oscar-Nominierung für „The Sound of Metal“ 2020 (den ich schändlicherweise immer noch nicht gesehen habe) und dem Gewinn 2022 gemeinsam mit Aneil Karia für den Kurzfilm „The Long Goodbye“ ist er nicht mehr zu übersehen. Dieses 11-minütige Drama ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit ökonomischen Mitteln eine facettenreiche Geschichte erzählt, die unter die Haut geht. Zunächst wird erst einmal fünf Minuten lang in einer fröhlichen Familie in England mit Migrationshintergrund herumgeblödelt, doch dann bricht unvermittelt eine Tragödie über die friedliche Szene herein, und am Ende sitzt man traurig und wütend, jedenfalls emotional aufgepeitscht, vor dem Bildschirm und versucht irgendwie, diesen Schlag in die Magengrube zu verdauen. In 11 Minuten wird hier mehr über Rassismus, Ausgrenzung und unfairer Behandlung von Minderheiten in unserer westlichen Gesellschaft erzählt, als es so mancher Zweistünder zustandebringt. Die drastischen Mittel, die Karia und Ahmed dafür wählen, dienen der emotionalen Aufladung und erfüllen somit ihren Zweck. Natürlich hätte man das Thema auch in einen subtiler vorgehenden Langfilm packen können, doch die Botschaft sitzt und von daher kann man konstatieren: Alles richtig gemacht. Den kompletten Kurzfilm gibt es übrigens auf Youtube zu sehen, siehe Verlinkung unten. Diese 11 Minuten sind gut investiert.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)