Thriller

Pusher 3 (2005)

Regie: Nicolas Winding Refn
Original-Titel: Pusher 3
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Drama, Thriller, Krimi
IMDB-Link: Pusher 3


Mit „Pusher 3“, das passenderweise den Untertitel „I’m the Angel of Death“ trägt, beschließt Nicolas Winding Refn seine Pusher-Trilogie rund um das Drogenmilieu Kopenhagens, diesmal ohne Mads Mikkelsen. Der dritte und letzte Teil konzentriert sich auf die Figur des Milo, jener Drogenboss, dem in Teil 1 der Dealer Frank verpflichtet war. Milo, ein albanischer Serbe, der ein wenig aus Zeit und Raum gefallen scheint, wirkt zu Beginn des Films ein wenig geläutert, müde vielleicht. Er nimmt an den Sitzungen anonymer Drogenabhängiger teil und bereitet das Fest zum 25. Geburtstag seiner geliebten Tochter Milena vor. Doch weil Milo immer noch Milo ist, hat er nebenbei ein paar Geschäfte am Laufen, dummerweise mit Ecstasy anstatt mit Heroin, denn mit Letzterem kennt er sich aus, mit Ersterem jedoch nicht. Kein Problem, sein Kumpel Muhammad, ein Türke, verkauft das Zeug für ihn. Angeblich. Denn plötzlich ist Muhammad verschwunden, das Ecstacy auch, und die eigentlichen Besitzer der Drogen rücken Milo auf den Leib. Als Gegenleistung muss er einen Polen aufnehmen, der ein 17jähriges Mädchen als Prostituierte verkaufen will (eine Szene, in der es einen Schlag in die Magengrube nach dem anderen setzt). Milo, treuer Familienvater, der zwischen Fest und kriminellen Geschäften hin und her hetzt, hat aber irgendwann genug davon und greift ein – was die Sache nicht unbedingt angenehmer macht. Also muss Radovan, sein alter Mann fürs Grobe, noch ein letztes Mal ausrücken, obwohl er sich eigentlich als Pizzabäcker zur Ruhe gesetzt hat. Blöderweise hat nämlich Milo, ein leidenschaftlicher, aber mieser Hobby-Koch, versehentlich seine ganze Mannschaft mit seinem Essen vergiftet. Konfrontiert mit den dreckigen Problemen, für die er eigentlich schon zu alt ist, gänzlich auf sich gestellt und immer mit einem Auge auf seine Tochter, setzt sich bei Milo allmählich ein Prozess in Bewegung. Am Ende geht sein Blick ins Leere, und man weiß: Da steht ein Mann, der bereut. „Pusher 3“ fängt harmlos und fast belanglos an, steigert sich aber von Minute zu Minute und zieht schließlich die Daumenschrauben fest an. Wenn dann Radovan seine Arbeit erledigt, weiß man, warum auf dem Cover leuchtend rot ein FSK18-Hinweis prangt. Aber die Gewalt ist hier nicht unterhaltsam -im Gegenteil. Sie deprimiert. Hier sind Menschen am Werke, die eigentlich niemandem weh tun möchten, auch wenn sie auf der falschen Seite des Gesetzes stehen. Aber irgendwann entgleiten einem die Dinge halt. Ein harter Film und eine großartige Charakterstudie – und damit ein würdiger Abschluss der Trilogie.


7,5
von 10 Kürbissen

Pusher II: Respect (2004)

Regie: Nicolas Winding Refn
Original-Titel: Pusher II
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Drama, Thriller, Krimi
IMDB-Link: Pusher II


Tonny (Mads Mikkelsen), der etwas dämliche Kleinganove aus Pusher, kommt aus dem Gefängnis raus. Immer noch trägt er den Schädel luftig, sodass man sein großflächiges Tattoo sieht, das den Hinterkopf ziert. RESPECT ist dort zu lesen, und darum geht es ihm auch. Er möchte den Respekt seines Vaters zurückgewinnen, der eine Autowerkstatt betreibt und nebenbei krumme Dinger dreht. Also klaut Tonny (wie gesagt, nicht der Hellste) bei einer sich bietenden Gelegenheit einen Ferrari. Damit muss der Vater ja zu beeindrucken sein, oder? Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der Vater is not amused, denn so ein protziger Sportwagen ist schwer zu verticken. Und Tonny hat bald richtig Ärger. Dass die drogenabhängige Charlotte felsenfest behauptet, ihr Kind, ein kleines Baby, sei von ihm, verkompliziert alles nur noch mehr. Plötzlich steht Tonny vor Entscheidungen, die er bislang nie treffen musste, und der Herausforderung, erwachsen zu werden. „Pusher II“ ist, was die Charakterentwicklung betrifft, noch interessanter als der Vorgänger „Pusher“ aus dem Jahr 1996. Allerdings mäandert der Film manchmal auch ein wenig umher. Die Geschichte rund um Tonny und seinen Versuch, einen Platz in der Welt zu finden, ist zwar interessant, aber vielleicht zu sehr dem tatsächlichen Leben nachempfunden. So muss der Zuseher auch die eine oder andere Redundanz durchstehen. Das echte Leben ist nun mal auch streckenweise langweilig. Was allerdings – neben der unheimlich gut gezeichneten Charakterentwicklung Tonnys und den, wie schon bei „Pusher“, schonungslosen und ehrlichen Bildern verwüsteter Leben – „Pusher II“ richtig gut macht, ist das Schauspiel Mads Mikkelsens. Ich könnte ihm stundenlang zusehen. Ein ganz Großer seiner Zunft.


6,5
von 10 Kürbissen

Nocturnal Animals (2016)

Regie: Tom Ford
Original-Titel: Nocturnal Animals
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Drama, Thriller
IMDB-Link: Nocturnal Animals


Es ist nicht leicht, über „Nocturnal Animals“ von Tom Ford zu schreiben. Für gewöhnlich habe ich kein Problem damit, nach der Sichtung eines Films einen kernigen Satz oder ein Leitthema zu formulieren als Ausgangsbasis für meine Filmbetrachtung. Das ist hier aber nicht möglich. Zu viele Eindrücke müssen erst einmal sortiert werden, erneut durchdacht, noch mal im Stillen genossen – aber bis ich damit fertig bin, ist der Film schon längst auf DVD oder Blu-ray draußen, und es kräht kein Hahn mehr nach meiner Meinung. (Passiert ohnehin nicht, Hähne sind unzuverlässig und verstockt, aber trotzdem.) Also frisch aus dem Kino und ran an die Tasten, hilft ja alles nix. Wir haben: Einen seinen Film stylisch durchkomponierenden Tom Ford, der es aber schafft – anders als zB ein Nicolas Winding Refn in seinen schwächeren Momenten – nicht nur bloße Oberfläche zu produzieren, sondern die Ästhetik in den Hintergrund rücken zu lassen, sodass sie sich dem Zuseher nicht aufdrängt. Wir haben auch: Grandiose Darsteller, durch die Bank, bis in die kleinste Nebenrolle. Die Speerspitze sind Amy Adams (seufz, wenn mich Scarlett und Felicity verschmähen, Amy, wie wäre es mit uns beiden?) und Jake Gyllenhaal, die heimlichen Stars in den Nebenrollen sind aber Michael Shannon (überschüttet den Mann doch endlich mal mit Oscars, ihr Banausen!) und Aaron Taylor-Johnson in der Rolle seines bisherigen Schauspielerlebens. Ehrlich, ich habe den Burschen erst im Abspann erkannt. Er zaubert einen derart fiesen Bösewicht auf die Leinwand, dass einem bei jeder seiner Bewegungen das Blut in den Adern gefriert. Ein denkwürdiger Schurke, der für mich in die Annalen der Filmbösen eingehen wird. Verdiente Globe-Nominierung. Und wir haben: Eine faszinierende Story in einer Story, einen knallharten und auch mit seinem Publikum schonungslos umgehenden Thriller, der in eine Art Selbstfindungs-/Reflexions-Drama gegossen wird. Eine Ein-Satz-Inhaltsangabe des Films könnte wohl lauten: Amy Adams liest ein Buch. Aber es ist so viel mehr. Fiktion und Wirklichkeit greifen ineinander, und am Ende lese ich selbst eine Art Befreiungsgeschichte eines beinahe gescheiterten Autors heraus. Aber das ist meine persönliche Interpretation. Das Schöne an dem Film: Jeder, der ihn sieht, wird eine eigene Interpretation finden. Und das ist doch das Beste an den richtig guten Filmen, dass sie ein intimer Teil ihres Publikums werden, dass sie erst durch die persönlichen Erfahrungen, mit denen sie von jedem Einzelnen angereichert werden, tatsächlich komplett sind (aber sich dennoch weiterhin wandeln können, je nachdem, an welchem Moment des Lebens man den Film wieder sieht). „Nocturnal Animals“ ist so ein Film, jedenfalls für mich.


9,0
von 10 Kürbissen

Abraham Lincoln Vampirjäger (2012)

Regie: Timur Bekmambetow
Original-Titel: Abraham Lincoln: Vampire Hunter
Erscheinungsjahr: 2012
Genre: Action, Abenteuerfilm, Fantasy, Horror, Thriller
IMDB-Link: Abraham Lincoln: Vampire Hunter


In Timur Bekmambetows Historien-Drama wird das Leben und Wirken des wohl legendärsten US-amerikanischen Präsidenten nachgezeichnet. In weichen Sepia-Tönen erzählt der Film die bislang in den Geschichtsbüchern aus unerfindlichen Gründen verschwiegene Jugendzeit Abraham Lincolns, der, bevor er die Nation den Klauen eines fürchterlichen Bürgerkrieges zu entreißen und die Sklaven zu befreien versuchte, selbst tatkräftig anpackte, um das Land vor dem Bösen zu bewahren. Es ist eine Schande, dass der Geschichtsunterricht diese Episode aus dem Leben des Präsidenten übergeht, denn ich bin davon überzeugt, dass die Jagd auf Untote den Charakter Lincolns nachhaltig geprägt hat und ihn zu dem großen Staatsmann, der er später wurde, reifen ließ. Auch dass Lincoln in seinen Jugendjahren äußerst sportlich war und eine erstaunliche Begabung für den Umgang mit der Axt bewies, habe ich bis dato noch in keinem Geschichtsbuch gelesen. Ich bin Bekmambetow daher sehr dankbar, dass er diesen wunderbaren Historienfilm gedreht hat und mein Bild von Lincoln vielleicht nicht unbedingt geradegerückt, aber doch zumindest entscheidend ergänzt hat. Ich persönlich bin der Meinung, dass Daniel Day-Lewis für seine Verkörperung von Lincoln in diesem Film noch wichtige Anregungen erhalten hat. Der Oscar für Day-Lewis‘ Darstellerleistung gehört damit zumindest auch ein bisschen Bekmambetow und den Machern von „Abraham Lincoln Vampirjäger“. Nun bin ich gespannt auf die Verfilmung der wahren Geschichte von John F. Kennedy, der, wie ich gehört habe, die 87. Reinkarnation Buddhas gewesen sein soll. (Die 88. ist angeblich Donald Trump, aber so einen Blödsinn muss man wirklich nicht glauben.)


3,0
von 10 Kürbissen

https://www.youtube.com/watch?v=34x6m-ahGIo

Pusher (1996)

Regie: Nicolas Winding Refn
Original-Titel: Pusher
Erscheinungsjahr: 1996
Genre: Drama, Thriller, Krimi
IMDB-Link: Pusher


Der dänische Thriller „Pusher“ ist aus mehreren Gründen bemerkenswert: Es ist das Debüt von Nicolas Winding Refn, der später mit „Valhalla Rising“ und „Drive“ für Furore sorgen sollte, und es ist die erste große Rolle für Mads Mikkelsen, dem Superstar des dänischen Kinos. Die Hauptrolle, den kleinen Drogendealer Frank, spielt allerdings Kim Bodnia. Frank ist so eine wunderbare Verliererfigur. Er dealt für den Drogenboss Milo, zieht mit seinem Kumpel Tonny (Mads Mikkelsen als herrlich grenz-debiler und gewalttätiger Kleinkrimineller) um die Häuser und hat so eine On-Off-Geschichte mit der Prostituierten Vic am Laufen. Doch eines Tages geht ein Deal fürchterlich schief, und Frank hat jede Menge Schulden und noch mehr Probleme. „Pusher“ ist ein knallharter, roher und dreckiger Film, der nichts beschönigt und immer hart draufhält. Gefilmt mit Handkamera in körnigen Bildern wirkt er gleichermaßen improvisiert wie dokumentarisch. Nicolas Winding Refn, dessen spätere Filme durchgestylt bis ins Letzte wirken, findet hier zu einer Ästhetik des Hässlichen, die wie die Faust aufs Auge zum Thema des Films passt. Man braucht vielleicht eine Weile, um in diesen Stil hineinzufinden, und der Film bleibt auch nach dieser Eingewöhnungszeit unbequem und sperrig, aber das Ansehen lohnt sich definitiv. Allerdings gehört „Pusher“, dem zwei lose aneinandergekoppelte Fortsetzungen folgten, zu jenen Filmen, die man nicht unbedingt ein zweites Mal ansehen möchte. Dazu ist man einfach zu deprimiert, wenn der Abspann läuft. Yo, das Leben ist eine verfickte Scheiße, Mann.


7,0
von 10 Kürbissen

Remainder (2015)

Regie: Omer Fast
Original-Titel: Remainder
Erscheinungsjahr: 2015
Genre: Drama, Science Fiction, Thriller
IMDB-Link: Remainder


Der Beginn von „Remainder“ weiß gleich einmal zu fesseln: Ein junger Mann läuft durch eine Straße und wird von einem herabfallenden Gegenstand am Kopf getroffen. Nach einer langen Reha, in der er erst einmal alle seine Körperfunktionen wieder zu beherrschen lernen muss, bekommt er von der Versicherung ein Sümmchen von 8,5 Millionen Pfund zugesprochen, dass er über den Vorfall die Klappe hält und die Geschichte unter den Tisch kehrt. Mit so viel Geld lässt sich einiges anfangen. Zum Beispiel: Ein hübsches Häuschen bauen und das restliche Leben mit 10 Katzen und 20 Wellensittichen verbringen. Oder: Ein Boot kaufen und vor der Küste Dalmatiens herumschippern und dabei viel Fisch essen. Oder man kann es wie George Best, der berühmte Fußballer, halten: „Die Hälfte meines Geldes habe ich für Nutten, Alkohol und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.“ Der Protagonist von „Remainder“ hat aber andere Ideen: Geplagt von  Erinnerungen, die er nicht sinnvoll zusammenbringt, heuert er einen diskreten und zuverlässigen Mitarbeiter an, der ihm ein ganz bestimmtes Haus sucht und kauft, nämlich jenes aus seinen Erinnerungen, und dort platziert er Schauspieler, die eben diese Erinnerungen nachspielen sollen in der Hoffnung, dass er dadurch mehr darüber erfährt, was er offenbar verdrängt hat. An dieser Stelle biegt der Film auch langsam in eine andere Richtung ab, als es der straighte Beginn hat vermuten lassen. Der Protagonist wird zusehends besessener von seiner Idee und damit auch unsympathischer. Zudem ist die Atmosphäre des Films eher kühl und abweisend. Der finale Twist ist interessant und lädt dazu ein, das bis dato Gesehene noch mal neu zu überdenken. Allerdings muss man auch sagen, dass „Remainder“ manchmal ein kleines Problem mit dem Timing hat und eben der Tatsache, dass Vieles sehr lange unklar und der Protagonist unnahbar bleibt und der Film dann eben auch recht verkopft wirkt.


6,0
von 10 Kürbissen

The Accountant (2016)

Regie: Gavin O’Connor
Original-Titel: The Accountant
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Thriller, Action
IMDB-Link: The Accountant


Ich geb’s ja zu: Ich mag Ben Affleck. Solange er nicht in irgendwelchen Schmachtfetzen mitwirkt, in denen seine Mimik immer an eine Mischung aus eingefrorenem Schlafzimmerblick und eingerauchtem Roboter erinnert, sehe ich ihn gerne auf der Leinwand. Von „The Accountant“, in dem er einen autistischen Buchhalter spielt (der gleichzeitig eine Kampfmaschine ist), habe ich mir viel erwartet. Der Trailer sah fetzig aus, Ben Affleck kann sich als Autist ganz auf seinen eingerauchten Roboter konzentrieren – möge die Show beginnen! Und der gut aufgelegte Cast treibt die Geschichte auch gleich mal solide voran. Ben Affleck spielt den schon erwähnten autistischen Buchhalter, der von seinem Vater (gegen den der Drill Sergeant aus „Full Metal Jacket“ wie eine Kaffeekränzchen-Tante wirkt) dazu abgerichtet wird, sich dieser feindlichen Welt da draußen mit aller Härte zu stellen, und der nun ein abwechslungsreiches, nur an der Oberfläche friedliches Leben als Berater der kriminellsten Subjekte dieses Erdballens gefunden hat. Und wenn ihm einer blöd kommt, na, dann kriegt er halt zwei Kugeln in den Kopf. Sein neuester Auftrag bringt ihn aber an seine Grenzen, denn einen Kürbis (oder Kopf) auf eine Meile in Fetzen zu zerschießen, ist ja kein Problem, aber die zaghaften Flirtversuche der Buchhalterin der Firma, die er überprüfen soll (und die natürlich jede Menge Dreck am Stecken hat, was in fröhliche Schießereien mündet), hebeln den guten Mann nachhaltig aus. „The Accountant“ ist ein sehr geradliniger Actionthriller mit einem nuanciert spielenden Ben Affleck, einer entzückenden Anna Kendrick, einem wie immer guten J.K. Simmons und vielen zerplatzenden Schädeln. Die Story weist trotz aller Geradlinigkeit einige ganz gute Twists auf, wenngleich sich der Mittelteil dann doch recht arg zieht und der Film seine faden Momente hat. Der Showdown hingegen ist wieder herrlich trocken und entschädigt für die Längen davor.


6,5
von 10 Kürbissen

Girl on the Train (2016)

Regie: Tate Taylor
Original-Titel: The Girl on the Train
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Thriller
IMDB-Link: The Girl on the Train


Gleich vorweg: Nein, ich habe das Buch nicht gelesen. Also bin ich unvoreingenommen an den Thriller herangegangen in der Hoffnung, so etwas Ähnliches wie „Gone Girl“ zu sehen. Bekommen habe ich eine großartige Emily Blunt (Hand aufs Herz: Wann ist sie nicht großartig?) und einen aus einer Abfolge von Genre-Klischees lieblos zusammengekleisterten Film, der sich groß „Thriller“ auf die Stirn pappen muss, da man ansonsten nicht auf die Idee käme, dass er Spannung enthalten könnte. Thriller sind nun wirklich nicht mein allerliebstes Genre, und als Experte dafür gehe ich nicht einmal mit zwei zugedrückten Augen durch. Dennoch war’s mir bereits bei der Hälfte des Films völlig klar, wer nun der Bösewicht ist – nämlich der größte Langeweiler mit dem fadesten Auge. Jo eh. Prinzipiell blieben mir auch alle Figuren, selbst jene der wunderbaren Emily Blunt, völlig wurscht. Ein gut gemeinter Ratschlag an die Filmemacher: Wenn ihr wollt, dass die Zuseher mit euren Protagonisten mitfiebern, dann müssen diese etwas mehr zu bieten haben als die Persönlichkeitsstruktur eines Gürteltiers. Insgesamt also ein Film, den man sich an einem lauen Abend, wenn gerade nichts Vernünftiges im Fernsehen läuft, ansehen kann, ohne dafür allzu viele Gehirnzellen zu verbrauchen (Popcorn nicht vergessen, damit zumindest etwas während des Kinobesuchs knistert), aber wenn man ihn verpasst, ist es auch egal. Wertung: 4,0 für einen arg konventionellen Fließbandfilm. Einen Sonderpunkt gibt es für Emily Blunt.


5,0
von 10 Kürbissen