Dreaming Dogs (2024)

Regie: Elsa Kremser und Levin Peter
Original-Titel: Dreaming Dogs
Erscheinungsjahr: 2024
Genre: Dokumentation
IMDB-Link: Dreaming Dogs


In Space Dogs sind Elsa Kremser und Levin Peter schon einmal dorthin gegangen, wo es wehtut: Nach Moskau. Genauer gesagt sind sie tief in das Leben von streunenden Straßenhunden eingestiegen. „Dreaming Dogs“ ergänzt diesen ersten Film um eine weitere Perspektive: Wieder sind es streunende Hunde, deren Geschichte erzählt wird, doch wird diese ergänzt um die Interaktion mit der obdachlosen Nadja, die sich selbst als „Oma“ bezeichnet und die Anführerin des kleinen Rudels ist, das Zuflucht gefunden hat auf einem ehemaligen Fabriksgelände. Wie auch in „Space Dogs“ interessieren sich Kremser und Peter allerdings primär für die Hunde. Die Kamera ist immer ganz nah bei diesen und immer auf deren Höhe, was dazu führt, dass die Menschen automatisch in den Hintergrund treten. Gleichzeitig wird auf diese Weise über das Leben der Hunde auch indirekt die Geschichte von Nadja erzählt – jedenfalls ein Teil davon. Das Leid der Menschen spiegelt sich im Überlebenskampf der Hunde und vice versa. Wie auch in „Space Dogs“ lässt sich in „Dreaming Dogs“ einiges ableiten über das Leben derer, die in Russland am Rande der Gesellschaft leben – und damit über die Gesellschaft selbst. „Dreaming Dogs“ führt das Thema also auf eine konsequente Weise fort, wenngleich der Film nicht diese brutale Dringlichkeit von „Space Dogs“ erreicht. Darüber bin ich aber auch fast froh, liegen mir einige Szenen von „Space Dogs“ fünf Jahre später immer noch im Magen. So gesehen bietet „Dreaming Dogs“ nun einen leichter verdaulichen Einstieg in das Thema und die Welt der Streuner, die von allen übersehen werden mit Ausnahme von Nadja sowie den beiden Filmemachern Elsa Kremser und Levin Peter.


6,5 Kürbisse

Foto: (c) Viennale

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