Furiosa: A Mad Max Saga (2024)

Regie: George Miller
Original-Titel: Furiosa: A Mad Max Saga
Erscheinungsjahr: 2024
Genre: Action, Science Fiction
IMDB-Link: Furiosa: A Mad Max Saga


Von Tempo 100 und E-Autos hält George Miller in seiner Mad Max-Saga nicht viel. Da gurgeln die aufgemotzten Benziner mit 200 Sachen und mehr über Sandpisten, weil’s eh schon wurscht ist. Die Menschheit hat’s verkackt, die Zivilisation ist im Anus, die Natur auch – man weiß: Der Planet Erde wird das Desaster schon irgendwann abschütteln und auf Reset drücken, wenn sich die letzten vor Testosteron triefenden Exemplare endlich gegenseitig abgemurkst haben. Da wären so Figuren wie der schon aus Mad Max: Fury Road bekannte Immortan Joe, ein ziemlich degenerierter Möchtegern-Imperator, der trotz Wüstensetting eindeutig zu wenig Sonne abbekommen hat, oder als neuer Fiesling der von Chris Hemsworth mit viel Freude gespielte Dementus. Dieser hat als Anführer seines Biker-Clans ebenfalls Machtgelüste, die sich zunächst spießen mit den Absichten von Immortan Joe. Mittendrin in diesem pseudo-politischem Chaos, das nicht an Verhandlungstischen, sondern Flammenwerfern und kamikaze-artigen War Boys bereinigt werden will, befindet sich Furiosa, die als Kind von Dementus entführt wurde, ansehen musste, wie ihre Mutter beim Versuch ihrer Rettung einen grausamen Tod fand und dann von Dementus an Immortan Joe verhökert wurde. Das nenne ich mal Trauma! Das scheint Furiosa aber mit viel Wut im Bauch zu überwinden und in zwei Lebensziele zu kanalisieren: 1. Dementus den Garaus zu machen und 2. wieder nach Hause ins grüne Land zu finden. Thema 2 hat George Miller in „Mad Max: Fury Road“ abgehakt, also kümmert er sich nun in der Vorgeschichte zu seinem Kassenschlager von 2015 nun um Thema 1. Für die titelgebende Furiosa, deren Geschichte nun erzählt wird, ist Charlize Theron nun etwas zu alt geworden, aber Anya Taylor-Joy (und Alyla Brown als jüngste Version von Furiosa) machen einen guten Job und verleihen dieser stillen, wütenden Figur eine Glaubwürdigkeit, die die Geschichte zugänglicher macht als „Mad Max: Fury Road“. Was „Mad Max“ gefehlt hat, nämlich eine emotionale Bindung zu den Hauptfiguren, macht „Furiosa“ also besser. Ein shakespeare’sches Drama sollte man sich dennoch nicht erwarten. Auch in „Furiosa“ geht es vor allem um eines: Gut gemachte Action, Hausmarke Miller. Also Flammen, Explosionen, High-Speed-Verfolgungsjagden und ganz viel Blechschrott. Das ist beeindruckend in Szene gesetzt, und mit seinen beiden letzten Filmen aus dem Mad Max-Universum zementiert George Miller wohl seinen Status als Meister der analogen Effekte ein. Aber ein wenig repetitiv werden diese endlosen Materialschlachten dann halt doch irgendwann.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Foto von Courtesy of Warner Bros. Picture – © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved, Quelle: http://www.imdb.com)

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