Regie: James Cameron
Original-Titel: Aliens
Erscheinungsjahr: 1986
Genre: Horror, Science Fiction
IMDB-Link: Aliens
Es ist ja schon mal recht ungut, wenn man als einzige Überlebende nach einem ungünstig verlaufendem Zusammenstoß mit einer fremden Lebensform auf die Erde zurückkehrt. Noch blöder ist es, wenn einem niemand Glauben schenken möchte. Und so richtig eklig wird es, wenn man erfährt, dass auf dem Mond, von dem man gerade mit knapper Not zurückgekommen ist, nun eine ganze Kolonie existiert – ein wortwörtlich gelungenes Fressen für außerirdische Xenomorphe, die auf dem Mond zurückgeblieben sind. Also muss sich Lt. Ripley (Sigourney Weaver) erneut dem Kampf stellen, diesmal aber in Begleitung schwerbewaffneter Marines, die ihr ganzes Hirn aber im Abzugsfinger geparkt zu haben scheinen. Es kommt, wie es kommen muss. Zunächst will niemand auf die Verrückte hören, die vor tödlichen Aliens warnt, dann kommt das große Gemetzel, und plötzlich hört man der Dame dann doch genau zu. Man hätte sich das Spritzen der Gedärme ja sparen können, hätte man von Anfang an auf die Frau gehört – ein Motiv, das sich durch die ersten Alien-Filme zieht. Den Xenomorphen, die im zweiten Teil im Rudel auftreten, ist das aber nur recht, also wird gemeuchelt, was das Zeug hält. James Cameron meinte zu „Aliens“, dass dieser Film seine Version des Vietnam-Kriegs sei. Wenn er seine testosterongesteuerten Soldaten wie wild um sich ballern lässt, diese aber dennoch der Reihe nach dezimiert werden, liegt die Analogie klar auf der Hand. Um es in Camerons eigenen Worten zu sagen: „Die Parallelen zur Kampfsituation in Vietnam sind klar: Volles Rohr und nichts im Kopf!“ In „Aliens“ zeigt sich, welch Horror der Krieg ist. Und dass die Gräuel auch nicht vor Unschuldigen Halt machen – in diesem Fall vor der kleinen Rebecca, genannt „Newt“, derer sich Lt. Ripley annimmt und die sie zu beschützen versucht. Doch wer einmal dem Grauen ins Auge geblickt hat, trägt dieses den Rest seines Lebens mit sich. Aufgrund der überzeichneten Dummheit der Marines ist für mich der zweite Teil der Alien-Saga nicht ganz auf dem (überirdischen) Niveau des ersten Films, dennoch mit Recht einer der 1001 Filme, die man gesehen haben sollte, ehe das Leben vorbei ist und ein eigenständiger Klassiker seines Genres.

8,0 Kürbisse
(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)
Ich mag den zweiten Teil auch wenn er mir ein wenig zu „ballerlastig“ ist.
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Bin da ganz bei dir. Ich mag ihn auch, die Ballerei ist aber nicht so ganz mein Ding. Es fehlt ein wenig diese hinterfotzige, Nerven zerreißende Spannung aus Teil 1. Aber insgesamt ist „Aliens“ immer noch ein hervorragender Film.
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Besser kann man es nicht beschreiben. :)
Mal schauen, was du zu Teil 3 sagst. Ich denke, der kommt auch noch irgendwann online.
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Ist schon in der Pipeline für morgen. ;-) Bin da auch sehr auf deine Meinung gespannt!
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Da freu ich mich. :)
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So ballerlastig ist er gar nicht mal. Es dauert alleine schon eine Stunde, also quasi die Hälfte der Spielzeit, bis überhaupt die erste Actionszene kommt. Und dann sieht man diese Action auch noch überwiegend angedeutet, weitestgehend aus der Perspektive der passiven Beobachter an den Überwachungsbildschirmen. Die versuchen mitzukriegen, was für ein Chaos-Fuckup da gerade los ist. Das ist natürlich auch wieder das Vietnam-Ding. Selbst als Ripley am Ende die Rambolina gibt, macht der Director’s Cut noch klarer, dass das Nest bereits ziemlich dezimiert ist.
Ich empfehle übrigens nicht, Fireteam Elite zu spielen. DAS ist ballerlastig. :D Die meisten Spiele basieren auf dem Film stellen es so dar, als hätte Michael Bay ihn gemacht (Monster und Knarren, GEIL!!!!!1), statt Cameron mit seiner Kriegs-Allegorie. Zwei Ausnahmen: Aliens von Electric Dreams auf C64/Schneider CPC.
Und Aliens: Dark Descent, das ich gerade spiele. Und das meine Alien-Liebe neu entfacht hat. Jede Begegnung mit den Aliens hat negative Auswirkungen, also ermuntert das Spiel, es gar nicht erst zu versuchen. Darunter nicht nur auf die begrenzte Munition. Sondern auch auf den Stresslevel und die Psyche der Marines, auf den Aggressionslevel des Nests, das steigend die Mission schwerer macht. Und entführt, verletzt oder getötet werden (Permadeath) können die Marines natürlich auch.
Hätte nicht gedacht, dass es einem Spiel gelingen wird, den Film so gut rüberzubringen. Aber jetzt ist es nach Alien:Isolation und dem ersten Alien wohl auch hier soweit.
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Danke für deinen ausführlichen Kommentar! Videospiele spiele ich eher selten – wenn, dann eher nur Aufbausimulationen wie City Skylines oder Jurassic World: Evolution, daher kann ich dazu nichts sagen. Aber generell finde ich, dass kaum etwas die Suspense vom ersten Alien-Film übertreffen kann. Ich mag den zweiten Teil ja eh auch, aber der erste hat diesbezüglich für mich einfach Maßstäbe gesetzt.
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