Regie: Lotte Reiniger
Original-Titel: Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Erscheinungsjahr: 1926
Genre: Animation, Fantasy
IMDB-Link: Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Prinz Ahmed ist schon ein Strizzi. Kaum wird er von einem bösen Zauberer hereingelegt, der sich des Bruders seiner Angebeteten mit Hilfe eines fliegenden Pferds entledigt, das den Prinzen immer weiter von zuhause fort trägt, lässt sich der so ins Exil beförderte Prinz erst mal auf ein Techtelmechtel mit gleich fünf hübschen Damen ein, raubt dann eine schöne Nackte aus ihrer Heimat, die er beim Baden im See gestalkt hat, verscherzt es sich so mit bösen Dämonen, und herausreißen aus der ganzen Misere muss den abenteuerlustigen Schwerenöter ausgerechnet Aladin, dem zwischenzeitlich seine Zauberlampe flöten gegangen ist, und eine hässliche Hexe. So viel zum Heldentum. Verbuchen wir das Ganze als jugendlicher Leichtsinn. Dass das Abenteuer des Prinzen trotzdem auch fast 100 Jahre nach dem Entstehen faszinieren kann, liegt in der unglaublich fantasievollen Machart. Lotte Reiniger schuf einen der ersten abendfüllenden Trickfilme der Geschichte mithilfe liebevoll gestalteter Scherenschnitte, die mit einem Detailreichtum aufwarten, der schnell vergessen lässt, dass sich hier nur Schatten über farbigem Hintergrund bewegen. Drei Jahre lang arbeiteten Lotte Reiniger und ihr Team an diesem Film, dessen Alter nur aufgrund der manchmal arg naiven Erzählstruktur durchschimmert. Tricktechnisch jedoch können die Scherenschnitte, die auch in dramatischen Situationen sehr gut funktionieren, auch heute noch überzeugen. Das ist vor allem Lotte Reinigers unbändiger Fantasie zu verdanken, die jedes Tableau mit viel Witz und einem Hauch von Expressionismus bedacht hat. Dieser Film wird auch die nächsten 100 Jahre gut überstehen, da bin ich mir sicher.
(Dieser Film ist als Reiseetappe # 29 Teil meiner Filmreisechallenge 2018. Mehr darüber hier.)
8,0
von 10 Kürbissen
Die Musik im Trailer fand ich sehr gelungen. Der Film als solches bzw. Schrenschnutttechnik ist nicht so meins.
Bleibt für mich die Frage, was dennn bitte ein „Strizzi“ ist …..?
LikeGefällt 1 Person
Dachte ich mir auch gerade 😁
LikeLike
Ein Strizzi, auf gut Wienerisch: A Hawara, der oft auf lepschi geht und kein Pantscherl auslässt, wurscht, ob’s Zores gibt oder net. ;-)
LikeGefällt 1 Person
Na denn…. warum frag ich überhaupt… ? Bitte Hand heben, wen diese wortreiche Erläuterung geholfen hat, den gesuchten Begriff sinnhaft einordnen zu können ….
LikeLike
Wenn ich jetzt die Hand hebe, bringt dir das jetzt auch nicht so viel, oder? :-D
Na, dann löse ich dieses Rätsel mal auf. Ein Strizzi ist im eigentlichen Sinne des Wortes ein Zuhälter, wird aber auch gern verwendet für windige, freche Kerle.
LikeGefällt 1 Person
Wo hast du denn den Film gesehen?
LikeLike
Den gibt’s auf DVD.
LikeLike
Dachte ich mir. Hatte gehofft du hättest ihn vielleicht irgendwo legal und kostenlos gestreamt. Für diese Aufgabe brauche ich nämlich auch noch einen Film.
LikeLike