Theodore Melfi

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen (2016)

Regie: Theodore Melfi
Original-Titel: Hidden Figures
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Biopic
IMDB-Link: Hidden Figures


„Hidden Figures“ erzählt die kaum bekannte Geschichte einer Gruppe von afroamerikanischen Mathematikerinnen, die in den 60ern der NASA mit ihren Berechnungen den Arsch gerettet und so das Rennen auf den Mond mitentschieden haben. Diese Geschichte wird mit viel Schwung und Witz erzählt und lebt vor allem vom guten Spiel der drei Hauptprotagonistinnen (gespielt von Taraji P. Henson, Janelle Monáe und der oscarnominierten Octavia Spencer). Kevin Costner, Kirsten Dunst und Jim Parsons in Nebenrollen spielen routiniert ihren Stiefel runter, fallen also weder besonders positiv noch negativ auf. Was dem Film gut tut, ist ein sehr unaufgeregter Blick auf die Ereignisse und die Heldinnen, ohne aber die Probleme jener Zeit der Segregation, als Schwarze im Bus immer noch hinten sitzen mussten und es eigene Toiletten für sie gab, klein zu reden. Gleichzeitig wird aber durch diese Unaufgeregtheit auch eine kleine Schwäche des Films sichtbar: Er fließt locker dahin. Gut gemacht, kein Zweifel, aber den ganz großen Konflikten geht Theodore Melfi mit seinem Film aus dem Weg. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Auch Nebenhandlungen und deren potentielle Konflikte werden bloß kurz angerissen, aber nie wirklich ausgebreitet. So müssen auf die Rassentrennung wütende Ehemänner, durch die langen Arbeitszeiten vernachlässigten Kinder und der alltägliche Umgang mit Rassismus als Kulisse herhalten, vor der das Heldenepos der brillanten Mathematiker erzählt wird. So ist „Hidden Figures“ ein schöner, guter (und auf jeden Fall empfehlenswerter) Feelgood-Film zu einem interessanten Thema, aber leider nicht außergewöhnlich.


7,0
von 10 Kürbissen