Renny Harlin

Stirb langsam 2 (1990)

Regie: Renny Harlin
Original-Titel: Die Hard 2: Die Harder
Erscheinungsjahr: 1990
Genre: Action, Weihnachtsfilm
IMDB-Link: Die Hard 2: Die Harder


„Ich habe da so ein Gefühl …“ – „Immer, wenn du so ein Gefühl hast, geht irgendwo ein Versicherungsunternehmen pleite“. Ja, der zweite Teil des besinnlichen Weihnachtsfilms Stirb Langsam hat so seine Momente. Wieder darf Bruce Willis ausrücken, um das Weihnachtsfest zu retten, weil irgend so ein Grinch alles in die Luft sprengen will. In diesem Fall sieht sich der Flughafen Los Angeles den Attacken eines Psychos ausgesetzt, der aus der Ferne die Kontrolle über den Tower übernimmt, das Licht der Landebahnen ausschaltet und damit droht, die oben kreisenden und auf die Landung wartenden Flugzeuge eines nach dem anderen abstürzen zu lassen, wenn man seine Forderung nicht erfüllt. Diese wäre: Ein hübsches Flugzeug für den im Landeanflug befindlichen Ex-Diktator eines südamerikanischen Landes, der gerade in die Staaten überstellt wird, um sich dort vor Gericht verantworten zu müssen. Darauf hat eben dieser verständlicherweise keinen Bock. John McClane, den wir schon aus dem ersten Film als Problemlöser kennen, der sich für nichts zu schade ist, könnte eigentlich ganz in Ruhe im Ankunftsbereich ein paar Zigaretten rauchen und gemütlich was trinken, aber dass seine liebe Frau, mit der er gerade erst wieder glücklich zusammengekommen ist, ebenfalls in einem der oben kreisenden Flugzeuge sitzt, macht ihn, man kann es ihm kaum verübeln, doch recht unrund, und so müssen die Terroristen dran glauben. Tja, das hat man eben davon, wenn man die falschen Flugzeuge entführt oder die falschen Hunde tötet. Kein Mitleid mit den Schurken! Wenn man es genau nimmt, funktioniert die Story von „Stirb langsam 2“ von Renny Harlin, der den Regiestab von John McTiernan weitergereicht bekommen hat, nur deshalb, weil Bruce Willis‘ John McClane allen auf die Nerven geht und sich überall einmischt, dieser Wichtigtuer. So ist das Drehbuch recht hanebüchen konstruiert. Darüber nachdenken sollte man lieber nicht. Das größte Problem des Sequels, das ansonsten mit immerhin recht gefälligen Explosionen und komplett überdrehter Action punktet, sind aber die Bösewichter. Die vergisst man schon, während man ihnen zuschaut. Kein Vergleich zum ersten Teil – und auch zum dritten. Und das führt halt zu folgendem Teufelskreis: Man vergisst die Bösen, weil sie komplett uncharismatisch und nichtssagend sind. Dadurch vergisst man die Story, die ja von den Bösen vorangetrieben werden sollte. Und dadurch vergisst man schließlich den ganzen Film. Immerhin ist es kurzweilig, diese Erinnerungslücken nach vielen Jahren wieder aufzufrischen, doch ist der qualitative Fall von Teil 1 zu Teil 2 eben schon sehr hoch.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)