Oscars 2018

Oscars 2018 – Meine Prognosen

In der Nacht von heute auf morgen ist es wieder soweit, und die Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergibt die begehrten Goldmännchen für die herausragenden filmischen Leistungen des Jahres 2018. Und wie immer ist die Liste der Abwesenden aussagekräftiger als jene der Nominierten, denn natürlich kocht Hollywood im eigenen Saft, und die spannenderen und besseren Filme werden zu einem großen Teil anderswo gedreht. Aber gut, die Show gehört dazu, und mir macht das ganze Drumherum und Mitfieber tierisch viel Spaß, weshalb ich mich heute auch wieder in charmanter und fachkundiger Begleitung nächstens ins Kino schmeißen werde, um dem ganzen Trara live beizuwohnen. Leider fehlen mir per Stand jetzt (Sonntag, 14:45 Uhr) noch einige nominierte Filme (die wichtigsten: „Call Me By Your Name“, „I, Tonya“ – wichtig wegen der besten Nebendarstellerin – beide werde ich heute am Abend aber noch sehen, und „Lady Bird“, der bei uns noch nicht angelaufen ist). Für eine erste Prognose sollten die bislang gesehenen Filme sowie ein Blick auf das Pendel da draußen auslangen.

Best Picture, Prognose: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Best Picture, meine Wahl: Dunkirk

Best Director, Prognose: Guillermo del Toro (The Shape of Water)
Best Director, meine Wahl: Guillermo del Toro (The Shape of Water)

Best Actress, Prognose: Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Best Actress, meine Wahl: Sally Hawkins (The Shape of Water)

Best Actor, Prognose: Gary Oldman (Darkest Hour)
Best Actor, meine Wahl: Gary Oldman (Darkest Hour)

Best Supporting Actress, Prognose: Allison Janney (I, Tonya)
Best Supporting Actress, meine Wahl: Mary J. Blige (Mudbound)
Anmerkung: Die Favoritin Allison Janney habe ich noch nicht gesehen.

Best Supporting Actor, Prognose: Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Best Supporting Actor, meine Wahl: Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)

Best Original Screenplay, Prognose: Get Out
Best Original Screenplay, meine Wahl: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Best Adapted Screenplay, Prognose: Call Me By Your Name
Best Adapted Screenplay, meine Wahl: Mudbound
Anmerkung: Call Me By Your Name fehlt mir noch.

Best Animated Feature Film, Prognose: Coco
Best Animated Feature Film, meine Wahl: Coco

Best Foreign Language Film, Prognose: A Fantastic Woman (Chile)
Best Foreign Language Film, meine Wahl: A Fantastic Woman (Chile)

Best Original Score, Prognose: The Shape of Water
Best Original Score, meine Wahl: Phantom Thread

Best Original Song, Prognose: „Remember Me“ aus Coco
Best Original Song, meine Wahl: „Mighty River“ aus Mudbound

Best Sound Editing, Prognose: Dunkirk
Best Sound Editing, meine Wahl: Dunkirk

Best Sound Mixing, Prognose: Dunkirk
Best Sound Mixing, meine Wahl: Dunkirk

Best Production Design, Prognose: Blade Runner 2049
Best Production Design, meine Wahl: Blade Runner 2049

Best Cinematography, Prognose: Blade Runner 2049
Best Cinematography, meine Wahl: Blade Runner 2049

Best Makeup & Hairstyling, Prognose: Darkest Hour
Best Makeup & Hairstyling, meine Wahl: Darkest Hour
Anmerkung: Von den anderen beiden nominierten Filme habe ich nur die Trailer gesehen, aber „Darkest Hour“ ist diesbezüglich so überragend, dass ich denke, hier eine sichere Wahl treffen zu können.

Best Costume Design, Prognose: Phantom Thread
Best Costume Design, meine Wahl: Phantom Thread

Best Film Editing, Prognose: Dunkirk
Best Film Editing, meine Wahl: Dunkirk

Best Visual Effects, Prognose: War for the Planet of the Apes
Best Visual Effects, meine Wahl: Blade Runner 2049

In diesen Kategorien habe ich keine Filme gesehen, kann also nur eine Prognose abgeben, aber keinen persönlichen Favoriten benennen:

Best Documentary Feature, Prognose: Faces Places
Best Documentary Short Subject, Prognose: Edith+Eddie
Best Live Action Short Film, Prognose: DeKalb Elementary
Best Animated Short Film, Prognose: Dear Basketball

Mal sehen, wie weit ich daneben liege. Und was sind eure Einschätzungen?

Die Oscar-Nominierungen 2018

Wer mich kennt, weiß, dass es nur wenig gibt, was mich aus der Ruhe bringen kann. Wenn beim All you can eat-Buffet das Dessert abgeräumt wird und ich noch beim Hauptgang bin zum Beispiel. Oder wenn nach 105 Reservierungswunsch-Eingaben für Viennale-Tickets der Computer abstürzt. Und auf jeden Fall, wenn die Oscar-Verleihung ansteht und es losgeht mit Nominierungen und Spekulationen um die möglichen Gewinner.

Seit heute ist bekannt, wer in welchen Kategorien um die begehrten Goldmännchen rittert. Hier gibt’s die Nominierungen im Überblick.

Im Grunde ist wenig Überraschendes dabei. In einem Oscar-Nominierungs-Tippspiel habe ich von insgesamt 103 Nominierungen ganze 77 erraten. (Nicht getippt wurden die Dokus und Kurzfilme). Lediglich in der Kategorie für den besten fremdsprachigen Film lag ich mit nur zwei richtigen Nominierten recht deutlich daneben. Aber hier spielt sich auch eine der größten Überraschungen ab. Der Golden Globe-Sieger „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin befindet sich nicht in der illustren Reihe der Nominierten. Ebenfalls durch Abwesenheit glänzt in der Kategorie für den besten Hauptdarsteller James Franco, den ich für seine Leistung in „The Disaster Artist“ gerade noch hochgelobt habe. Franco dürfte allerdings über unschöne Anschuldigungen im Zuge von #metoo gestolpert sein, die ihm wohl die Nominierung gekostet haben. Auch „The Greatest Showman“, im Vorfeld hoch gehandelt, ist mit nur einer Nominierung (für den besten Song) so gut wie nicht vertreten. Überhaupt nicht vertreten ist „Wonder Woman“ von Patty Jenkins, den man zumindest in einigen Nebenkategorien auf der Rechnung haben konnte.

Über acht Monate ist es her, dass ich in meiner Review von möglichen Oscar-Chancen von „Get Out“ geschrieben habe. Dass es nun tatsächlich so gekommen ist und „Get Out“ in wichtigen Hauptkategorien, u.a. als bester Film, für die beste Regie (Jordan Peele), den besten Hauptdarsteller (Daniel Kaluuya) und das beste Original-Drehbuch, Nominierungen einheimsen konnte, überrascht dann doch. Aber: Call me Nostradamus!

Für mich gab es die größten Überraschungen bei der besten Regie. Gut, Christopher Nolan und Guillermo del Toro waren eine Bank. Mit Greta Gerwig konnte man aufgrund der aktuellen Sensibilisierung für die Selbstbestimmung der Frauen durchaus noch rechnen. Jordan Peele ist jedoch schon mal so ein Dark Horse, das es – für mich überraschend jedenfalls – geschafft hat. Paul Thomas Anderson hingegen hatte, obwohl ein genialer Regisseur, wohl kaum jemand auf der Liste, vor allem, weil dadurch Luca Guadagnigno (für „Call Me By Your Name“) und Martin McDonagh (für den in vielen Kategorien favorisierten „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) auf der Strecke blieben. Damit läuft in dieser Kategorie alles auf Guillermo del Toro hinaus.

Die eigentliche Sensation der Oscars 2018 spielt sich allerdings in der Kategorie für die beste Kamera ab. Denn mit Rachel Morrison (für „Mudbound“) wurde zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau in dieser Kategorie nominiert. Eigentlich unglaublich. Mich freut es sehr, dass nun dieser weiße Fleck auf der Landschaftskarte der Gleichberechtigung auch getilgt wurde. Möge das nur ein Anfang sein.

Und was meint ihr nun zu den Nominierungen? Wer fehlt? Wer gehört eurer Meinung nach nicht dorthin?