Chris Renaud

Pets (2016)

Regie: Chris Renaud und Yarrow Cheney
Original-Titel: The Secret Life of Pets
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Animation
IMDB-Link: The Secret Life of Pets


Was machen unsere Haustiere in der Zeit, in der wir nicht in der Wohnung sind? Meine These dazu war ja schon immer, dass unsere beiden Katzen die scharfen Miezen der Nachbarschaft einladen und eine heftige Party schmeißen. Anders ist nicht zu erklären, dass das Haus oft so derangiert aussieht, wenn wir nach Hause kommen, und die Katzen intensiv nach Kaffee und Speck riechen. Chris Renaud und Yarrow Cheney bestätigen in ihrem Animationsfilm „The Secret Life of Pets“ (der deutsche Titel hierzulande wurde eingedampft auf „Pets“) meine Theorie. Kaum sind die Besitzer außer Haus, gehen die Tiere ihren eigenen Interessen nach. Der majestätische Zuchtpudel entpuppt sich dabei schon mal als Metalhead, der Kanarienvogel sucht sich schöne Actionfilme a la „Top Gun“ raus und düst mit den Jets um die Wette, und die Katze gibt sich der Völlerei hin. Max, ein Jack Russell-Terrier mit Ödipus-Komplex, hat hingegen nichts Besseres zu tun, als sehnsüchtig auf die Heimkehr seiner Besitzerin zu warten. Und die kommt eines Tages mit einer bösen Überraschung nach Hause: Dem Neufundländer Duke, den sie aus dem Tierheim aufgegabelt hat und der es sich im trauten Heim so richtig gemütlich machen will, sehr zum Missfallen des eifersüchtigen Max. Der Versuch, sich des Problems zu entledigen, geht so richtig nach hinten los und plötzlich müssen sich Max und Duke durch die feindselige Stadt schlagen, mit debilen Häschern des Tierheims und einem wahnsinnigen Karnickel samt Entourage auf den Fersen. Zwergspitz Gidget, unsterblich in den faden Max verknallt (verstehe einer die Liebe!) trommelt ihrerseits einen bunten Rettungstrupp zusammen, um Max und Duke zu finden. „Pets“ ist ein harmloser Spaß, der Kinder gut unterhält und Erwachsene nicht komplett unterfordert, wenngleich er auch nie die Tiefe der zweiten Ebene eines Pixar-Films erreicht. Für eine Fortsetzung (die dann leider weniger geglückt ist, um es mal vorsichtig auszudrücken) hat es gereicht.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: © 2016 – Universal Pictures, Quelle http://www.imdb.com)

Pets 2 (2019)

Regie: Chris Renaud
Original-Titel: The Secret Life of Pets 2
Erscheinungsjahr: 2019
Genre: Animation
IMDB-Link: The Secret Life of Pets 2


Ich mochte den ersten „Pets“-Film sehr. Als Katzenbesitzer und Tierliebhaber kann ich die Dringlichkeit der Frage, was Haustiere so machen, wenn ihre Besitzer mal außer Haus sind, gut nachvollziehen. Sehr gut sogar. Was mich daran erinnert, dass ich unbedingt mal eine Nachtsichtkamera in meiner Wohnung installieren muss. Vielleicht bekomme ich dann mal eine Antwort auf meine Frage, wie es mein 4 Kilo zartes Kätzchen schafft, mich nächtens an den Rand des Betts zu drängen und mir meine Decke zu klauen. Aber zurück zum Film, genauer gesagt: zum Sequel. Denn wie es heutzutage so üblich ist: Wenn eine Kuh Milch gibt, wird sie gemolken bis zur Mumifizierung. Das kann ja durchaus sehr spaßige Erzeugnisse mit sich bringen. Aber es reicht halt nicht, wenn sich das more of the same ausschließlich darauf beschränkt, vom Publikum lieb gewonnene Charaktere noch mal in einer Parade aufmarschieren zu lassen. Für einen guten Film braucht es immer noch eine interessante und kohärente Handlung. Und genau daran scheitert „Pets 2“ so wie eine Katze, die versucht, den roten Punkt des Laserpointers zu fangen. Flauschige Tiere sind zwar süß anzusehen, aber für einen Film ist es nicht genug. Dass diese Ausrede von Handlung in drei Handlungsstränge zerfällt, die nichts miteinander zu tun haben und die jede für sich genommen auch völlig uninteressant sind, verschärft das Problem zusätzlich. So entdeckt der neurotische Hund Max das Leben auf dem Bauernhof, Hündin Gidget ihre innere Katze, um ein Spielzeug wiederzuerlangen, und Hündin Daisy und Kaninchen Snowball entdecken einen Kuscheltiger in einem Zirkus. Aber all das ist völlig (laser)pointless, und auch die Gags reichen aufgrund dieses Nichts von Handlung für nicht mehr als den einen oder anderen müden Schmunzler. Die Kleinsten unter den Kinobesuchern werden ihren Spaß an hysterischen Kaninchen, die sich als Superhelden verkleiden, haben, und das ist auch okay so. Aber die erwachsenen Begleitpersonen dürfen sich auf 1,5 eher mühsame, jedenfalls aber belanglose Stunden einstellen.


4,0
von 10 Kürbissen