Prometheus – Dunkle Zeichen (2012)

Regie: Ridley Scott
Original-Titel: Prometheus
Erscheinungsjahr: 2012
Genre: Science Fiction
IMDB-Link: Prometheus


Wenn man nicht mehr weiß, wie man eine Geschichte noch weitererzählen kann, gibt es immer noch die Möglichkeit, zurückzukehren zu den Anfängen der Geschichte. Nach „Sequels“ hat Hollywood das zweite Zaubermittel zur wundersamen Geldvermehrung entdeckt, das sich „Prequels“ nennt. Wobei das jetzt schon arg fies vom Kürbis eures Vertrauens war, denn es gibt viele exzellente Beispiele für gelungene Prequels wie auch Sequels. Die Frage ist immer: Ist der/die Umsetzende wirklich an der Geschichte interessiert, oder geht es nur um das schnelle Geld? Im Fall der Alien-Saga, die seit „Prometheus“ wieder in festen Händen von Ursprungs-Regisseur Ridley Scott ist, kann man jedenfalls künstlerische Absichten unterstellen. Wir wissen ja aus den ersten vier Alien-Filmen, was diese außerirdischen Wüteriche zu tun imstande sind. Doch wissen wir nicht, woher sie kommen und warum sie so eine Wut im Bauch tragen. „Prometheus – Dunkle Zeichen“ ist der erste Teil, der zu einer Erklärung ansetzt, die ausnahmsweise auch nicht wie an den Haaren herbeigezogen wirkt, sondern innerhalb der Grenzen dieser Geschichte bzw. ihrer Welt plausibel und durchdacht wirkt. Ohne zu spoilern, aber dieser Erklärungsansatz, woher die Aliens kommen, beantwortet so einige offene Fragen, ohne den Kreaturen ihre mystische Bedrohlichkeit zu nehmen. Diesmal wird ein illuster und engagierter Cast bestehend aus (unter anderem) Michael Fassbender, Noomi Rapace, Charlize Theron, Idris Elba und Guy Pearce den Außerirdischen zum Fraß vorgeworfen. Dabei geht es aber im Vergleich zu den ersten vier Alien-Filmen zunächst recht zahm zur Sache. Ridley Scott ist in diesem Prequel eindeutig interessierter daran, eine logische und in sich stimmige Science Fiction-Geschichte aufzubauen, als das Grauen, das er im ersten Alien-Film schon heraufbeschworen hat, noch einmal originalgetreu zu wiederholen. Allerdings führt diese Entscheidung auch dazu, dass „Prometheus – Dunkle Zeichen“ bei aller Ambition zuweilen etwas langsam, fast träge wirkt und nicht einen solchen Sog entfaltet wie seine Vorgänger. Doch wenn die anderen Alien-Filme ungehobelte Gorillas sind, die dir mit Wumms in die Magengrube schlagen, ist „Prometheus – Dunkle Zeichen“ daneben der schmalbrüstige Intellektuelle mit dem fiesen Lächeln, dem du aber auch keinen Zentimeter weit trauen möchtest, da du dir sonst leicht ein Messer im Rücken einfängst.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Foto von Photo: Courtesy Twentieth Centur – © 2012 – Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved, Quelle http://www.imdb.com)

3 Kommentare

    1. Das stimmt. Die Idee mag ich auch. Es werden durchaus plausible und in sich stimmige Erklärungen für die Herkunft der Viecher gesucht, die sich nicht einfach Hollywood-like einer Deus ex Machina bedienen.

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