Regie: Alexandra Dean
Original-Titel: Bombshell: The Hedy Lamarr Story
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Dokumentation
IMDB-Link: Bombshell: The Hedy Lamarr Story
Dem Dokumentarfilm „Geniale Göttin – Die Geschichte der Hedy Lamarr“ wird ein bekanntes Zitat eben jener Leinwandgöttin der 40er- und 50er-Jahre vorangestellt: „Any girl can be glamorous. All you have to do is stand still and look stupid.“ Mit diesem ironischen Spruch brachte sie damals ihr eigenes Dilemma auf den Punkt. Denn die in Wien geborene Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr eine Weltkarriere hinlegte, wurde vergöttert, galt als schönste Schauspielerin ihrer Zeit, als Sexsymbol und Glamour-Girl. Oft genug war sie der Aufputz ihrer reichen Ehemänner, von denen sie nicht weniger als sechs an der Zahl hatte im Laufe ihres Lebens, darunter ein Wirtschaftsmagnat, ein Drehbuchautor, ein Waffenproduzent. Doch schon als Kind konnte sie sich für Technik und Wissenschaft begeistern. Und was viele heute nicht wissen: Eben jene Frau, die nur auf ihr Aussehen reduziert wurde, sorgte während des Zweiten Weltkriegs für eine geniale, damals nicht gewürdigte Erfindung, auf der heute sämtliche moderne Kommunikationssysteme wie Wi-Fi, Bluetooth oder GSM-Netze beruhen. Ihr „frequency-hopping“ war dazu gedacht, die Funkverbindung zu funkgesteuerten Torpedos für den Feind, die Nazis, unentschlüsselbar zu machen, die sonst mit einfacher Störung der Funkfrequenz dafür sorgen konnte, dass diese Torpedos ins Leere liefen. Alexandra Deans Porträt zeigt Hedy Lamarr in allen Facetten, ihren Werdegang (erzählt von Zeitgenossen, Freunden und ihren Kindern) und lässt sie auch selbst zu Wort kommen – denn 1997 gab sie einem Reporter des Forbes Magazine ein ausführliches telefonisches Interview. Das zeigt sie als charmante, eloquente und starke Frau mit einem trockenen Sinn für Humor und einem scharfen Verstand. Alexandra Deans Film lässt dieser so lange unterschätzten Frau, die für eine der bahnbrechendsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts verantwortlich zeichnet und dafür bis kurz vor ihrem Tod nicht gewürdigt wurde, Gerechtigkeit widerfahren. Am Ende des Films zitiert sie ein Gedicht von Kent M. Keith, und man weiß, dass das keine leeren Worte sind, sondern dass sie danach gelebt hat: „People are illogical, unreasonable, and self-centered. Love them anyway. If you do good, people will accuse you of selfish ulterior motives. Do good anyway. If you are successful, you will win false friends and true enemies. Succeed anyway. The good you do today will be forgotten tomorrow. Do good anyway. Honesty and frankness make you vulnerable. Be honest and frank anyway. The biggest men and women with the biggest ideas can be shot down by the smallest men and women with the smallest minds. Think big anyway. People favor underdogs but follow only top dogs. Fight for a few underdogs anyway. What you spend years building may be destroyed overnight. Build anyway. People really need help but may attack you if you do help them. Help people anyway. Give the world the best you have and you’ll get kicked in the teeth. Give the world the best you have anyway.„
7,0
von 10 Kürbissen
(Foto: Polyfilm)